Heuerhaus – Kotten – cottage

Heuerhaus – Kotten – Häuslingshaus – Kate – (Hütte)

Nicht überall im Verbreitungsgebiet spricht man von einem Heuerhaus.

Im nordöstlichen Teil  rund um Diepholz nennt man solch ein Anwesen Häuslingshaus.  Im südlichen Teil (auch rund um Osnabrück) wird es häufig als Kotten bezeichnet, wobei insbesondere im Westmünsterland  damit auch ein Kleinbauernhof gemeint sein kann.  Es besteht von der Wortherkunft eine enge Verwandtschaft mit dem englischen Wort Cottage. Schaut man sich auf Wikipedia die Erklärung an, dann ist alles  „klar“…

 

Ein englisches Cottageimage

 

Ursprünglich wurden die Cottages von Pächtern, einfachen Bauern und Fischern mit ihren Familien bewohnt. Bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts hatten diese Häuser weder Strom noch fließendes Wasser. Als einzige Wärmequelle diente traditionell der fireplace (offener Kamin), der mangels Wärmedämmung nicht effizient war; eine Alternative gab es jedoch nicht. Geheizt wurde mit Torf, der auf Grund eines jahrhundertealten Gesetzes bis zum heutigen Tag von jedermann kostenlos in den Mooren abgebaut werden darf. Die Cottages bestanden häufig nur aus einem Koch- und Wohnraum und einem Schlafraum. In alter Zeit wurde oft noch das wenige Vieh mit im Haus gehalten, da es im Winter eine zusätzliche Wärmequelle darstellte. Viele der alten Cottages wurden in den letzten Jahren renoviert und nach den neuesten Standards modernisiert. Sie werden gerne als Ferienhäuser genutzt oder an Touristen vermietet.

Foto: Stefan Stegemann wikimedia commons

aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Cottage_(Wohngeb%C3%A4ude)

Heinrich Kuhr

Heinrich Kuhr gab den Heuerleuten eine Stimme

Zeitung Kuhe

 

Am Himmelfahrtstag 1919 wurden die Heuerleute des Lingener Landes aktiv. Auf einer Protestkundgebung in Lengerich forderte Josef Deters aus Handrup eine ausreichenden politische Vertretung der Heuerleute und Knechte sowie die Verabschiedung neuer Gesetze, um die ländlichen Löhne, den Pachtschutz und die Mieten verbindlich zu regeln.

Zur Förderung dieses Begehrens gründete man den Verein christlicher Heuerleute, Kleinbauern und Pächter (VCH). Diesem Verein schloss sich der Heuerlingssohn Heinrich Kuhr aus Bramhar/Kreis Meppen an.

Kuhr hatte noch sieben Geschwister und kannte die Armut der Heuerleute aus eigener Anschauung. 1920 heiratete der kriegsversehrte Heuermannsohn die Heuermannstochter Josephine Hilbers aus Bramhar/Kreis Lingen und arbeitete bis 1926 auf der väterlichen Heuerstelle.

1923 erwarb er im Bienerfeld 11 Hektar Land, das er nebenbei nach und nach kultivierte. Schließlich zog er als Siedler nach Bienerfeld um.

Inzwischen war Heinrich Kuhr zum führenden Heuerlingsvertreter der Region Emsland/Grafschaft Bentheim aufgestiegen. Aufgrund des enormen Mitgliederzuwachses stellte die VCH Anfang 1920 den Gründer Josef Deters als hauptamtlichen Geschäftsführer ein und wählte Kuhr zum Vorsitzenden.

Sitz der Organisation wurde nun Lingen. Kuhr vertrat den Verband bei Verhandlungen mit Ministerien in Berlin. Zusammen mit einem verbündeten Heuerlingsverband aus der Osnabrücker Region konnte noch 1920 die Verabschiedung eines vorläufigen Pachtschutzgesetzes durch den preußischen Landtag erreicht werden. Es bewahrte die Heuerleute davor, von einem Tag zum anderen gekündigt zu werden. Der VCH dehnte sich über das ganze Emsland, Grafschaft Bentheim und die katholischen Teile des angrenzenden Osnabrücker Umlandes aus.

1923 hatte der Verband unter Führung Kuhrs ca. 3000 Mitglieder und war neben dem emsländischen Bauernverband (EBV) die einflussreichste Organisation des Emslandes. Bedeutende Repräsentanten des EBV besaßen einflussreiche Positionen in der emsländischen Zentrumspartei. Die Heuerleute sahen demgegenüber im Osnabrücker Sekretär der katholischen Arbeiterverbände, Josef Hagemann, den Mann ihres Vertrauens. 1919 noch ein Spitzenkandidat der Zentrumspartei, war Hagemann zu Gunsten des EBV Vertreters Theodor Pennemann aus Brual zur Reichstagswahl 1920 und auch 1924 auf einen aussichtslosen Listenplatz abgerutscht. Die aufgebrachten Heuerleute, deren Hoffnung auf eine Aufwertung Hagemanns enttäuscht worden waren, wanderten unter der Führung von Josef Deters 1924 daher in Scharen zu einer neuen Splitterpartei ab.

Im Gegensatz zu Deters engagierte sich Kuhr, bereits 1921 für die katholische Zentrumspartei in den Lingener Reichstag eingerückt, in dieser neuen Partei jedoch nicht. Aufgrund ihrer schweren Wahlniederlage kam das Zentrum Ende 1924 den Heuerleuten politisch und personell entgegen. Kuhr wurde daher von 1925 bis 1933 als Spitzenkandidat des Zentrums in den Hannoverschen Provinziallandtag entsandt und gelangte gleichzeitig in den einflussreichen Lingener Kreisausschuss, in dem er bis 1937 verblieb. Zur Förderung der Siedlungspläne konstituierte der VCH 1926 die erfolgreich arbeitende Siedlungsgenossenschaft „Emsland“. Als treibende Kraft wurde Heinrich Kuhr ihr Vorsitzender. Bis Ende 1930 konnten bereits auf fast 2500 Hektar gekauften bzw. enteigneten Ödland ehemalige Heuerleute angesiedelt werden.

Wegen der Enteignung von Land war Kuhr bei den Großbauern verrufen und galt in ihren Reihen als der „rote Heinrich“. Kuhr war ein Freund des späteren Bundespräsidenten Heinrich Lübke, der seiner Fürsprache 1922 die Berufung zum Geschäftsführer eines Zusammenschlusses von Kleinlandwirteverbänden verdankte. 1932 konnte Kuhr als Vorsitzender der Siedlungsgenossenschaft „Emsland“ das Dorf Osterbrock aufbauen – Kuhrs Lebenswerk.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten brachte das abrupte Ende für die christliche Heuerleutebewegung und ihre Siedlungspläne, da die emsländischen Ödlandflächen jetzt mit Straf – und Konzentrationslagern überzogen wurden.

Doch 1945 gehörte Heinrich Kuhr zu den Männern der ersten Stunde. Die britischen Besatzungsbehörden beriefen ihn in den Lingener Kreistag und in den Bezirkslandtag für den Regierungsbezirk Osnabrück. Dort war der Heuerleutevertreter für Ernährung, Landwirtschaft und Siedlungswesen verantwortlich.

1946 betätigte sich Kuhr an den Vorbereitungen zur Gründung des Emsländischen Landvolks, dessen stellvertretender Vorsitzender er bei der Konstituierung im Februar 1946 wurde.

Altersbedingt nahm Kuhr Anfang der 1960er Jahre Abschied von der Politik.

Dieser Artikel stammt von Dr. Helmut Lensing, der ihn freundlicher Weise hier zur Verfügung gestellt hat.

Die Herdstelle

aus Peter Rabenstein, Jan im Moor, Bremen 1982, Seite 70/71

 An der Herdstelle auf dem Flett spielte sich in den alten  Bauernhäusern auf der Geest wie im  Moor das Familienleben ab. Sie war der Mittelpunkt. Hier wurden die Mahlzeiten eingenommen, und hier saß abends die Familie zusammen,  das offene Feuer gab Wärme und ein wenig Licht. Die Frauen stellten ihre Spinnräder auf, die Männer strickten, banden neue Besen oder schnitzten Holzlöffel. Der Herd aus

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Feldsteinen war viereckig oder auch rund aufgebaut, mit einer Mulde für das offene Feuer in der Mitte. Über der Feuerkuhle hing der gezähnte Kesselhaken an einem festen oder drehbaren Arm. Der rußgeschwärzt  Kessel konnte höher oder niedriger eingehängt werden je nachdem wie viel Hitze man brauchte. Verließ die Familie für kurze Zeit das Haus,  wurde das Feuer auf dem Herd mit einem Drahtkorb abgedeckt, dem Feuerstülper (Abb. 3 und3a).  Sehr oft kam es vor, daß eine Katze sich auf dem Herd wärmen wollte und Feuer fing. Bei ihrer Flucht auf den Heu- und Strohboden wurde das Haus angezündet.

 

 

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 Zur Herdstelle gehörte einer Reihe von eisernen und hölzernen Geräten. Zum Auflegen von Torfstücken benutzte man die Feuerzange (Abb. 17) Angefacht wurde das Feuer mit einem Pusterohr aus einem hohlen Holunderast ( Abb. 5). Über dem Feuer hing der „grote isern Pott“ (Abb 13). Den Dreifuß setzt man auf die Glut, wenn in einem Tiegel etwas erwärmt werden sollte. Auch eine Wurströste (Abb. 7) kannte man schon. Der Feuerhaken (Abb. 6) rakte die Glut auseinander. An der Fleetwand hingen ein Kaffeebohnenbrenner (Abb. 4) und eine Pfanne. (Abb. 2). Der Kaffee wurde im Moor natürlich aus Roggen gebrannt. Feuerkieken aus Eisen, Ton oder Holz (Abb. 9). sorgten am Abend für warme Füße. Es gab im Haushalt ein Salzfaßehälter (Abb.16) und für bestimmte Zwecke brauchte man auch den „Pingel Pott“ (Abb. 12).

 

Schwangere Magd im Teufelsmoor

 

Als die Magd eines großen  Bauern ein Kind von ihm erwartete, gebot er seinem Knecht, die Magd zu ehelichen und schenkte den beiden dafür ein kleines Stück Land und das soll nicht nur einmal vorgekommen sein…

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Rabenstein, Seite 11

Im Teufelsmoor bei Bremen

Moorkolonisation

Dabei handelte es sich um  »innere Kolonisation«. Insbesondere im Teufelsmoor bei Bremen verstand man darunter die wirtschaftliche Erschließung bislang ungenutzter Gebiete, der Heideflächen , Moore und Sümpfe durch den Staat. Alle Kräfte und Möglichkeiten eines Landes sollten ausgeschöpft werden , um Macht und Stärke des Staates zu vergrößern. Kaufmännisches Denken (Merkantilismus) zielte darauf hin , die Ernährung des Volkes aus eigenem Land sicherzustellen, damit es nach außen hin unabhängig würde. Und Moorkolonisation bedeutete: Gewinnung neuen Lebensraumes für neu anzusiedelnde Familien , Bevölkerungswachstum – zusätzliche Einnahmen fü r die ständig leeren Staatskassen , Zuwachs bei den Regimentsstärken.                    Rabenstein Seite 11

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In den großen menschenfeindlichen Mooren des Emslandes ging die Initiative mehr von den besitzlosen Heuerleuten aus.

Allerdings gewannen die Bischöfe von Münster als Landesherren ebenfalls Gefallen an den zusätzlichen Einnahmequellen durch die nach Eigentum strebenden neuen Siedler und ihr Amtmann Lippert hat sich dabei große Dienste erworben.

Die Emslanddichterin Maria Mönch-Tegeder

 

Maria Mönch-Tegeder (1903 –1980) war eine nordwestdeutsche Dichterin.

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Der Schwerpunkt ihrer Arbeit und ihrer Themen liegt im Emsland und den angrenzenden Gebieten.

Sie stammt von einem größeren Bauernhof in der Nähe von Emsbüren, auf dem die Beschäftigung mit und die Vermittlung von den schönen Künsten Tradition hat.

Zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zum Landleben lassen schmunzeln, aber auch nachdenklich werden.

Ein denkwürdiger Aufsatz der Emslanddichterin zum Heuerhaus soll hier nun folgen:

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Dieser Text stammt aus diesem Buch:

Das Heuerlingswesen in Kunst und Literatur

 Eindrucksvolles Gemälde eines Heuerhauses – von einem Zeitzeugen gemalt!

Eickhoff HH_bearbeitet-1

Sein Sohn Jochen Eickhoff berichtet dazu:

Mein Vater wurde 1913 in Hannover geboren. Als er mit der Schule fertig war, wollte er Architekt werden. Als Voraussetzung musste er eine Lehre auf dem Bau machen und entschloss sich zu einer Zimmermannslehre, die er als Geselle abschloss. 1929/30 war aber finanziell an ein Studium nicht zu denken und so stellte sich mein Vater dem Aufnahmeverfahren für die Reichswehr, wofür er noch die Erlaubnis seines Vaters brauchte. Von den 100 Bewerbern in Hannover war er schließlich einer von 3 , die als Berufssoldaten angenommen wurden. Die Garnisonsstadt wurde  Osnabrück mit dem Infanterie Regiment 37.  In Osnabrück lernte er dann auch meine Mutter kennen und sie heirateten 1939, weil mein Vater wusste, dass es Krieg geben würde, damit, wenn er fallen sollte, seine Frau Kri egerwitwenrente erhalten würde. Er zog als Feldwebel im Infanterie Regiment 18 ( Bielefeld )  in den Krieg und machte 1941 in Jüterbog einen Lehrgang zum Offizier und kam als Oberleutnant wieder. Er überstand den Feldzug in Russland schwer verwundet und beendete den Krieg in Dänemark in britische Internierung.
Da er als ehemaliger Berufssoldat nirgends Arbeit fand, als er wieder in Osnabrück war, malte und verkaufte er Postkarten für die englische Besatzung, um dann im Geschäft seines Schwagers als Automobilkaufmann bis zu seiner Rente zu arbeiten. Eine seiner Leidenschaften war und blieb die Malerei. Er lernte sogar bei einem bekannten Osnabrücker Maler das Handwerk und malte am liebsten Landschaften, eigentlich aber auch alles, bis auf Porträts (weil fast jeder meint, dass er besser aussieht als auf dem Bild.) Gerne malte er Motive mit Häusern und ihre Umgebung. Er hat nicht nur eigene Motive gemalt, sondern auch Auftragsmotive. Viele Menschen mochten seine Bilder, so dass er um einige Ausstellungen gebeten wurde. Ich mag seine Bilder auch und habe etliche bei mir zuhause an den Wänden. So habe ich meinen Vater immer vor Augen.

Vergleich Deutschland – Niederlande (Gröninger)

Moorkolonien 

Einen Vergleich unserer Kolonien mit denen in Holland können wir nicht aushalten. Der Aufschwung der uns gegenüberliegenden Fehnkolonie in Emmer- und Barger- Kompascuum, Werdinger – und Balthermond sind ungeheuer Tausende nette, propere Arbeitshäuschen entstehen und begleiten den Bau der Haupt- und Nebenkanäle und die Verfehnung der Hochmoore, um allmählich der Landwirtschaft und den Geschäften Platz zu machen. Viele strebsame Arbeiter machen sich durch Ankauf von sogenannten Heimstätten sesshaft. Eine Heimstätte ist 20 Meter breit und 75 Meter lang also etwa 15 Aar groß. Von den Besitzern der abgetorften  Flächen werden diese als Wohnstätten längst den Hauptkanälen und Verkehrstraßen an Handwerker, Geschäftsleute und so weiter verkauft oder verpachtet. Es erstehen große Kaufläden, Vergünningen (Gasthäuser) und Cafes, Bahngeleise und Kunststraßen begleitend die Hauptkanäle. Große Volksschulen sind oft mit 6 bis 8 Lehrkräften besetzt und viele kleine Kirchen und Bethäuser werden gebaut und bald rötet elektrisches Licht bis 10 Uhr abends den düsteren Himmel. Sobald die ersten Plaatzenflächen frei von Torf sind, setzt die Landwirtschaft mit voller Kraft ein. Die Fläche wird planiert und übersandet und das ertragreiche Kulturland ist fertig, Dürre Nässe und Frost sind auf diesen Flächen machtlos und können den Früchten nichts anhaben.

EPSON MFP imageWie stehen die Verhältnisse in unserem Mooren und Moorkolonien. Obwohl auch hier bis zum Weltkrieg ein großer auch schon bemerkbar war, ist doch noch vieles wie zu Großvaters Zeiten. Zwar setzt auch hier vielerorts die Torfindustrie und Verfehnung in höchsterfreulicher Weise ein aber im allgemeinen fehlt der holländische Schwung. Worin liegt der Unterschied?

An der Regierung, an Land und Leuten. In Holland ist alles, besonders auf die bestehenden Gesetze und Verordnungen, auf die Verfehnung zugeschnitten. Vom Staat, von der Provinz und in den Kreisen (dort Gemeinden) wurden die Unternehmungen möglichst gefördert und unterstützt.

Während hier die großen Beihilfen für Schauen und Körungen, für Versuche und neue Kultivierung ausgelegt werden, wird dort in erster Linie auf Anlegung guter Verkehrs – und Transportwege zur Aufschließung der Moore und Heiden möglichst hingearbeitet. Wo Kanäle, Straßen und Bahnen gebaut werden, da der Bodenpreis auch um das mehrfache. Die Vorbedingungen fo.lgt die Kultur gleich auf dem Fuße nach. Dann auch ist jeder Bewohner der Fehnkolonie an mehr kaufmännisch veranlagt und gewöhnlich unternehmungslustig. Jeder Landwirt zum Beispiel probiert, notiert und berechnet, und kann genaue Auskunft geben über die Größe der Grundstücke, Kosten und Bearbeitung, Düngung, Einsaat und Erntekosten und ebenso genau den Ertrag und Reingewinn angeben auf Gulden und Cent. Kommt er zu dem Resultat: „es lohnt sich“, so scheut er weder Kosten noch Arbeit. Auch ist jedem selbst die schönste Besetzung für Geld feil. Dagegen klebt der Bauer auf Drente und Westerwolde, ebenso wie hier im Lande, fest an seiner alten ererbten Scholle, ist vorsichtiger und für Unternehmungen nicht so leicht zu haben

In den linksemsische Moorgebieten des Kreises Meppen fehlen diese erwähnten Vorbedingungen fast gänzlich. In den benachbarten Kreisen sagt man, der Kreis Meppen sei berühmt durch seine schlechten Wege. Von den Bahnstationen Haren und Meppen sind die meisten alten und neuen Moorkolonien drei bis vier Stunden entfernt und meist nur mit oft unpassierbaren Wegen verbunden. Bei solchen Bedingungen sind der guten Entwicklung der Kolonien schwere Hindernisse entgegengesetzt, die sich im gesamten Handel und Wandel fühlbar machen zum Schaden der Bewohner.

Aus

Hermann Gröninger – Lindloh

Aus der Geschichte der emsländischen Moorkolonien

Lingen 1910