Mein Vater erzählte mir immer wieder, es sei eine Tradition im südlichen Emsland gewesen, dass die Bauern, die etwas auf sich hielten, die Bretter für ihren Sarg schon zu Lebzeiten oben auf der Scheune lagerten.
Es war dann ein Privileg der Heuerleute aus der Nachbarschaft, diese am Tag nach dem Tode zusammenzuzimmern.
Der Verstorbene wurde anschließend in der „besten Stube“ (es gab auch eine „aole Stove“) aufgebahrt.
Der Sarg blieb offen bis am Beerdigungstag.
Nachts mussten die Nachbarn dort wachen, damit die Ratten, die es überall gab, den Leichnam nicht anknabberten.
Zeichnung aus Arbeitsheft für Heimatkunde im Kreise Lingen 1952