03. Oktober 2016 Seite 570
Dieses Heuerhaus hat noch kein Kammerfach – ein originales Rauchhaus
… und das als Cafe!
Das ist ein selten authentisches Museumscafe
Im 17. Jahrhundert war dieses Gebäude um die Hälfte länger, denn es handelte sich um ein Doppelheuerhaus mit zwei längsseitig aneinander gebauten Wohnungen. Als im 19. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe des Anwesens die Trasse der hannoverschen Westbahn verlegt wurde und diese mit ihren Dampfloks den Betrieb aufnahm, musste die westliche Heuerlingswohnung wegen Funkenfluggefahr abgerissen werden, weil sie damals noch mit Stroh gedeckt war.
Nach Aussagen von Landwirt Gerd Feldmann wanderten die letzten Bewohner 1858 nach Amerika aus. Danach sei das Haus nicht mehr bewohnt gewesen. Wohl diesem Umstand ist es zu verdanken, dass hier noch kein Kammerfach angebaut ist und die Spuren des alten Rauchhauses noch deutlich sichtbar sind. Hier ist es aus denkmalpflegerischer Sicht gut gelungen, den Zustand eines Heuerhauses aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Inneren und im Äußeren weitestgehend zu erhalten.
So kann die Wohnsituation der ländlichen Unterschicht in einem authentischen Gebäude anschaulich dokumentiert werden.
Die ursprüngliche Geschichte dieses Hauses geht hier weiter: (Folgt in Kürze)