Das wohl “klügste” Heuerhaus….

Der Besitzer Professor Bernhard Pietrowicz (gestorben 2013) war als Wissenschaftler ein unermüdlicher Leser, Pädagoge, Psychologe und offensichtlich ein Universalkundiger.

Hier waren (sind?) mindestens 100 000 Bücher beheimatet.  So zumindest gehen die Gerüchte….

Weitere Recherchen folgen!

eulenhaus

Eine ehemalige Studentin des Professors – Reni Nießing – betreibt heute eine psychologische Beratungspraxis in Bocholt. Sie berichtet:

In der Gegend von Freren hatte Herr Pietrowicz (= PIO) 2 Kotten:

–  den von Ihnen entdeckten Eulenhof in Lohe

–  und das Kauzenhaus in Andervenne.

Meines Wissens bewohnte er den Eulenhof für ein paar Jahre mit seinem alten Vater und nutzte den Hof außerdem für seine hohe Anzahl an Büchern als Lagerstätte und Archiv. Das Haupthaus war bis oben hin voller Bücher. PIO war ein Bücherwurm, was sich in seinem einzigartigen breiten Wissensschatz niederschlug. Selber sagte er von sich im Scherz: „Ich habe eine Papyromanie.“ Denn er sammelte neben Bücher auch Prospekte, Zeitungen, Papierrollen usw. Mit seinen Studenten führte er Kinderfreizeiten in dem Kauzenhaus in Andervenne durch. Dort betreuten immer einige Studenten unter seiner Anleitung eine Kindergruppe, die einer intensiven heilpädagogischen Betreuung bedurften. Die Kinder der Freizeit resultierten aus seiner psychologischen und heilpädagogischen Tätigkeit. Auf dem Eulenhof unternahm er nichts mit seinen Studenten, es sei denn, sie halfen dort gelegentlich zum Aufräumen oder Fegen.

PIO war ein Freund der Eulen und Kauze, weshalb er die Anwesen nach diesen Tieren benannte. Ein hoch engagierter  Pädagoge und Psychologe kümmerte sich  um hilfsbedürftige junge Menschen in seinem Heuerhaus!

So heißt es auf dem Klappentext des Buches

Bernhard Pietrowicz: Auffälige Kinder – Beispiele  und Ratschläge, 6. Auflage , erschienen bei Kamp Bochum

“Bernhard Pietrowicz, Diplom-Psychologe, studierte vor dem Kriege Architektur und Kunstwissenschaft, nach dem Kriege Psychologie und Pädagogik. Er gehört zu dem Kreis von Lehrerpsychologen, die psychologische Erkenntnisse im pädagogischen Raum zu realisieren versuchen. Als Leiter einer Sonderschule, Schulpsychologe, Erziehungsberater und Landesverwaltungsrat im jugendpsychiatrischen Dienst steht er außer der Erziehungspraxis auch einer Fülle von theoretischen Problemen gegenüber. In Fachzeitschriften und Sammelbänden erscheinen seit 15 Jahren seine Arbeiten zu Problemen der Heilpädagogik und Schulpsychologie.

Themen aus dem Inhalt: Muttersöhnchen – Bettnässer – Zappelphilippe – Daumenlutscher und Nägelbeißer – Trotzköpfe – Angsthasen – Lügenbolde – Prügelknaben – Suppenkaspers – Zankhähne – Langfinger – Schelme.”