Dr. Helmut Lensing berichtet:
Leicht erweitert und mit etlichen neuen Illustrationen…
Das hätten wir uns 2014 nicht vorstellen können!
Unser Buch über das Heuerlingswesen in Nordwestdeutschland von seinen Anfängen bis zur Auflösung in den 1950er und 1960er Jahren, das erste Werk seit Jahrzehnten, das sich mit dem Heuerlingswesen in seinem gesamten Verbreitungsgebiet und von den Anfängen bis zur Auflösung beschäftigt, ist auch fünf Jahre später immer noch stark gefragt. Nicht nur im Emsland und in der Grafschaft Bentheim, woher wir Autoren stammen, sondern auch im Oldenburger Münsterland, dem Ammerland, dem Osnabrücker Land, den Kreisen Diepholz und Nienburg sowie im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe waren viele Menschen fasziniert von der Schilderung des Lebens der ländlichen Unterschichten, aus denen ein beachtlicher Teil der heute hier ansässigen alteingesessenen Bevölkerung stammt.
Das Alltagsleben der Heuerlinge und der vielfach aus ihren Familien stammenden Knechte und Mägde, deren Wohnsituation sowie ihr Bemühen, eine eigenen Existenz in Moor, Heide oder im Ausland aufzubauen, spielten in den allermeisten Bücher über das Leben auf dem Land keine oder kaum eine Rolle – hier steht es im Mittelpunkt eines Buches, in dem zahlreiche Illustrationen das Leben der ländlichen Unterschicht im Nordwesten Deutschlands veranschaulichen. Vor allem thematisieren wir immer wieder auch das Leben der Frauen aus den ländlichen Unterschichten, in bisherigen Publikationen – wenn überhaupt – nur ein Randthema.
Nachdem die 7. und 8. Auflage, die beide nicht ganz so hoch waren, jeweils innerhalb von wenigen Wochen vergriffen waren, haben wir uns entschlossen, jetzt eine höhere 9. Auflage drucken zu lassen. Wir haben etliche Illustrationen durch qualitativ bessere Bilder ersetzt. Deutlich erweitert worden sind die beiden letzten Kapitel. Über die Zeit nach 1945 mit der Auslösung der Heuerlingswesens, der Modernisierung und Technisierung der Landwirtschaft ist nun mehr zu lesen. Dazu zählt etwa ein Zeitzeugeninterview mit einem Sohn einer Heuerlingsfamilie aus Billerbeck im Kreis Coesfeld, der schildert, wie seine Eltern mit Mühen und gegen den Widerstand des Bauern zu Wohneigentum gekommen sind oder wie Landfrauen etwa im Kreis Tecklenburg forderten, nach der Technisierung der Landarbeit auch ihre mühsame Hausarbeit zu vereinfachen, etwa das äußerst anstrengende Wäschewaschen, wozu gerade in den Außenbereichen ohne Anschluss an das öffentliche Wassernetz viel Wasser zu schleppen war oder noch in Bächen oder Flüssen per Hand gewaschen werden musste. Im letzten Kapitel wird nun ein kleiner Überblick gegeben, was es seit dem Erscheinen der ersten Auflage an neuen Publikationen zum Heuerlingswesen gegeben hat und wo Anstöße aus unserem Buch aufgegriffen worden sind. Daher ist die Literaturliste erweitert und aktualisiert worden.
Das Buch (ISBN 978-3-9818393-1-9) ist im Buchhandel unter dem alten Preis von 24,90 Euro bestellbar oder kann online bestellt werden unter kontakt@emslandgeschichte.de (zzgl. 4,00 Euro Versandkosten innerhalb Deutschlands für ein Buch).