Teilung der Marken

 

                                                     Nur für die besitzenden Bauern  – ohne die Heuerleute

 

Als in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Wert der Abraumsalze Kali und Kainit erkannt wurde, Phosphor und Stickstoff als Düngemittel hinzutraten, änderte sich die wirtschaftliche Bedeutung Nordwestdeutschlands sehr stark. Die Erträge der Kulturpflanzen wurden ergiebiger, es konnte deutlich mehr Vieh gehalten werden. So gab es auch erheblich mehr natürlichen Dünger. Darum ging man daran, die besseren Heideflächen zu kultivieren oder aufzuforsten, denn man brauchte ja die vielen Heideflächen nicht mehr zur Einstreu. Das Landschaftsbild änderte sich vollkommen. Damit wurden aber auch für die Imker die Aussichten auf eine gute Honigernte schlechter.

Bild1

Manche Marken wurden allerdings schon viel eher geteilt. Hier ein Beispiel dafür aus dem Katasteramt in Lingen:

Markenteilung berge

Für die Heuerleute war diese Aufteilung der großen Markengründe ein Fiasko.

Auf heute übertragen muss man sich das etwa so vorstellen, dass man uns einen gewichtigen Teil unseres Einkommens ganz einfach streichen würde.
So konnten viele Heuerleute danach auch nur noch allenfalls die Hälfte an Nutztieren halten, weil ihnen die Futtergrundlage fehlte.

Das war dann auch ein entscheidender Beweggrund für viele Landlose nach Amerika zu verschwinden.

Fotos: Böckenhoff - Grewing