Ab etwa 1850 setzte auch in Deutschland die Industrialisierung verstärkt ein.
So wurde 1856 der Vorläufer des Stahlwerkes in Georgmarienhütte gegründet.
Das veränderte das Heuerlingswesen in den betroffenen Gebieten:
Jürgen Seraphim beschreibt das so :
Heuerlinge auf unterschiedlich großer, meist geringer Pachtlandgrundlage (etwa 0,5 ha bis 2,5 ,ha), mit und ohne Kuhhaltung, die hauptberuflich bergbaulich, industriell oder handwerklich tätig sind und infolgedessen nur eine geringe landwirtschaftliche Arbeitsverpflichtung eingehen können (etwa 1 bis höchstens 1,5 Tage wöchentlich), die nicht selten auch noch von Familienangehörigen abgeleistet wird. Sie stellen den Typus des sog. Industrieheuerlings dar, dessen Hauptverbreitungsgebiete Minden-Ravensberg, Teile des Osnabrücker Berglandes und der Kreis Tecklenburg sind. Industrieheuerlinge kommen aber auch, gelegentlich in den Tieflandkreisen Hannovers, so im südlichen Teil des Kreises Bersenbrück (Bramsche), im oldenburgischen Münsterland (Gemeinde Steinfeld) und anderenorts vor.
Seraphim, Hans-Jürgen: Das Heuerlingswesen in Nordwestdeutschland (Veröffentlichung des Provinizialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde, Reihe I: Wirtschafts- und verkehrswissenschaftliche Arbeiten, Heft 5), Münster 1948. Seite 27