Bei der Beschäftigung mit dem Heuerlingswesen seit nunmehr über 30 Jahren stößt man ständig auf Heimatvereine und Kreisheimatverbände.
Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass das Heuerlingswesen ein elementarer Teil der Heimatvereinsbewegung in Nordwestdeutschland überhaupt ist.
- So stammen nicht wenige Mitglieder auch heute noch aus dieser ehemaligen Sozialisationsform, die in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten bis zu 80% der Dorfbevölkerung ausmachte.
- Nicht von ungefähr sind viele Heimathäuser deshalb ehemalige Heuerhäuser.
- Die Entstehungszeit etlicher Heimatvereine der Region fällt in die Zeit nach dem recht zügigen Verschwinden des Heuerlingswesens insbesondere in zeitlicher und kausaler Folge des sog. Wirtschaftswunders.
- In mittlerweile über 70 Vorträgen von Syke im Norden bis nach Vreden im Süden konnten zur derzeitigen Verfasstheit in den einzelnen Heimatvereinen – aber auch in mehreren Kreisverbänden – Erkenntnisse gewonnen werden, die hier in Kürze – recht kurz – zusammengefasst werden sollen.
- Das derzeitige Kernproblem ist eindeutig die Altersstruktur. Diese beiden Fotos vom 06. November 2016 – zur Verfügung gestellt vom Kreis Steinfurt – zeigen die nahezu in allen Regionen durchgehende Erscheinung: Die Mitglieder der Heimatvereine sind in der Mehrzahl über 60 Jahre alt. Bei meinen Vorträgen zähle ich bewusst: Das Verhältnis von über 50 Jährigen zu den jüngeren Zuhörern ist fast durchweg 10 : 1. Das kann am Thema liegen. Aber auch dort bestätigt man auf Nachfrage keinen Unterschied zu anderen Veranstaltungen.
- Eine erfreuliche Ausnahme zu diesem Themenkomplex waren die Rahmenbedingungen beim Vortrag in Lohne/Oldb. Es erschienen 228 Zuhörer/innen. Die Sitzplätze reichten bei weitem nicht aus. Die jüngeren Teilnehmer – eine beachtliche Zahl – saßen auf den Treppenstufen bis in den dritten Stock im Industriemuseum.
- Über diesen Heimatverein – und mehrere andere positive Beispiele – wird noch berichtet werden.
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