Heuerhaus als Kapelle in Salzbergen

 

Wer durch die beiden Torhäuser auf das Gelände des Kolping-Bildungshauses in Salzbergen im südlichen Emsland zugeht, sieht links ein Fachwerkhaus, das durch ein schlichtes Holzkreuz am Giebel als Kapelle zu erkennen ist.

Dieses über 250 Jahre alte Haus wurde 1748 in Drievorden als Heuerhaus gebaut und ein zweites Mal 1984 in Salzbergen als Kapelle wieder aufgestellt. Bischof Helmut Hermann Wittler konsekrierte damals die Kapelle, die der Gottesmutter geweiht ist und den Titel „Maria – Hilfe der Christen“ trägt.

Die Reliquien im Altar stammen vom Hl. Crispinus, dem Patron der Stadt Osnabrück. Da dieser zugleich auch Patron des Schuhmacherhandwerkes ist, wird auf diese Weise eine Verbindung zu Adolph Kolping hergestellt, der vor seiner Priesterweihe das Schusterhandwerk erlernt hatte.

Das Innere der Kapelle hat den Charakter eines Fachwerkhauses bewahrt und vermittelt als ehemaliges Wohnhaus noch immer ein Gefühl der Behaglichkeit. Die Stirnwand ziert ein Korpus, der den Blick des Besuchers auf sich lenkt. Dem Gekreuzigten fehlen die Arme – ein befremdlicher Anblick und eine eindringliche Botschaft zugleich: „Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit zu tun.“

Ort der Begegnung

Im Kolping-Bildungshaus wird eine an den Zielen von Adolph Kolping orientierte Arbeit geleistet. Gebet und Eucharistie, Exerzitien und Einkehrtage, musische und kreative Tätigkeit, Auseinandersetzung mit Fragen zu den Themen Ehe und Familie, Arbeit und Beruf, Gesellschaft und Politik – das sind einige Schwerpunkte zur inhaltlichen Arbeit. Das Bildungshaus stärkt die Kontakte des Verbandes und ist für das Kolpingwerk ein Ort der Begegnung mit anderen gesellschaftlichen Gruppen.

Text und Foto: M. Silies