Der Adel und die Heuerleute

27. September 2016                                                 Seite 543

Kartenbeilage aus: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück von Rudolf Vom Bruch (Autor)

 1930  erschienen

Angesichts der Tatsache, dass im Verbreitungsgebiet eine Reihe von adeligen Sitzen gab, die ebenfalls wie die Bauern ringsum Ackerbau und Viehzucht betreiben mussten zur Existenzsicherung, so war die Frage zu klären:

 Wie war die Lage der Heuerleute auf diesen Gütern auf Grund anderer Vorbedingungenen?

Die Erkenntnisse dazu sind im Buch entsprechend dargestellt.

So war es angebracht, hier mit kundigen Vertretern zu sprechen – nach Möglichkeit auf beiden Seiten – um so anschließend vergleichen zu können.

Durch einen günstigen Umstand gelang es problemlos, mehrere umfangreiche Gespräche mit dem langjährigen Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Constantin Freiherr Heereman zu führen

Hierbei ergaben sich neuere Erkenntnisse zum Heuerlingswesen.

Foto: Archiv Heereman

Zum einen übernahm Baron Heereman bei der Erbschaft des mit der Surenburg verbundenen Besitzes noch 14 intakte Heuerlingsstellen.

Er erlebte daher als Zeitzeuge die Auflösung dieser Sozialisationsform in den 1950er und 60er Jahren.

Auch seine Erfahrungen als langjähriger anerkannter deutscher Bauernpräsident flossen in die Rückschau über das Heuerlingswesen ein.

Die Anmerkungen und Hinweise des Adeligen zum Heuerlingswesen waren dann auch Anlass, zwei weitere Gutsbetriebe (von Twickel und Stift Börstel) unter diesem Aspekt zu betrachten.

 

Bei einem ersten Treffen 2013 auf Gut Stovern im Rahmen einer Besuchergruppe gab Weihbischof  Dr. Max Georg Freiherr von Twickel einen allgemeinen Überblick über das Gut Stovern.

 Nach seiner offiziellen Zeit als Weihbischof im Oldenbuger Münsterland lebte er nun hier auf dem angestammten Familienbesitz der von Twickels in der Nähe von Salzbergen.

 Zu einem vereinbarten Gespräch über die Situation der Heuerleute auf dem Gut Stovern kam es nicht mehr.

                                                               Der Freiherr verstarb im November 2013.

 

stein-berndDafür bestand dann aber die Möglichkeit, mit Bernhard Stein aus Salzbergen in einem ausführlichen Gespräch, das auch als Tondokument vorliegt, die Verhältnisse auf Gut Stovern zu rekonstruieren. 

 Er konnte als Sohn eines Heuerlings dort die Lebensumstände sehr genau beschreiben.

 Im Buch erfährt man dazu mehr – seine Quintessenz: Die Heuerleute auf Gut Stovern hatten es vergleichsweise gut….

 B. Stein war es auch, der eine Wiedersehensfeier aller ehemaligen Heuerleute von Gut Stovern 2011 organisierte.

Fotos: Archiv Robben