Ein Kotten aus Südlohn mit trauriger Vorgeschichte.

 

Dieses translozierte ehemalige Heuerhaus steht heute in der Museumsanlage in Vreden.

Foto: Archiv Robben

Der erste Besitzer war der Bauer Schulze Ebbink aus Südlohn im Kreis Borken. Im Jahre 1837 wurde sein Gehöft durch einen schweren Sturm verwüstet, was ihn in finanzielle Not brachte.

Darum verkaufte er dieses Heuerhaus.

Durch Heirat der Tochter des Nachbesitzers gelangte es 1892 in das Eigentum des Holzschumachers Johann Henrich Schlüter. Da dessen Beruf zu wenig einbrachte, war er auch noch als Tagelöhner und Holzfäller unterwegs. Leider begann er zu trinken und drangsalierte seine Frau und die Kinder, die dabei ebenfalls auf die schiefe Bahn gerieten.

Alkoholmissbrauch war damals schon weit verbreitet.

Foto: Heimatverein Vreden

Bernard Schlüter (1912-1980) war der jüngste Sohn aus dieser Ehe. Er blieb Junggeselle. Er starb verarmt im Alter von 68 Jahren. Zunächst wollte die Gemeinde Südlohn das Anwesen kaufen. Dann fühlte man sich dort jedoch von den hohen Wiederaufbaukosten abgeschreckt. So gelangte das ehemalige Heuerhaus in die historische Hofanlage von Vreden.

Siehe auch: Heuerhäuser im Wandel Vom ärmlichen Kotten zum individuellen Traumhaus Robben/Skibiki/Lensing/Strodt, Haselünne 2017, Seite 193