Einem vernachlässigten Thema intensiver auf der Spur!

 

Der Aufbau des Inhalts strukturiert sich nach  und auch das Titelbild ist ein vorläufiger Eigenentwurf

Diese zusätzliche Website ist seit mehreren Monaten in Arbeit,  weil die Fülle der Recherche – Ergebnisse der letzten zwei Jahren in etlichen Regionen Deutschlands die bisherige Dokumentationsplattform thematisch deutlich überfrachtet.Dabei wird zunächst bewusst offline gearbeitet.

Allerdings kann der Titel: Lieber ein Kind verlieren als eine Kuh! aus heutiger Sicht auf den ersten Blick für den allgemeinen Sprachgebrauch “zu hart” sein. Es handelt sich dabei allerdings  um eine damals allgemeine realistische Lebenseinstellung.

Es war in den 60 er Jahren noch eine so betitelte Schulfunkserie des Nordwestdeutschen Rundfunks im Gebrauch – ohne Anstoß zu erregen. Als Junglehrer habe ich damals mehrfach bei den Eltern meiner Schülerinnen und Schüler nachgefragt, ob für sie dieser Titel anstößig sei. Da gab es keine Einwände – Fazit: Das war so!

Auch in anderen Teilen Deutschlands finden sich eindeutige Aussagen zu dieser – in unserer Zeit empfindlichen – Thematik:

Von oftmals geringer Wertschätzung auch der ehelichen Kinder zeugt (…) die aus dem Landgericht Mitterfels überlieferte Aussage „ … der Bauer sehe lieber sein Kind als sein Kalb zugrunde gehen”. Bei besonders elenden Verhältnissen würden „die Leute … nach Religionsgrundsätzen wünschen, daß die Kinder bald Engelein im Himmel werden” . (Aus: Platzer, Hans: Geschichte der ländlichen Arbeitsverhältnisse in Bayern. München 1904, Seite 190)

 Die Kindersterblichkeit war extrem hoch, besonders eindrucksvoll läßt sich dies an Einzelfällen zeigen. So berichtet v. Hazzi von einer Pfarrei im Rottal von „99 gebornen in Zeit von 3 Jahren … wovon wieder 69 starben” (aus Hazzi, J. v.: Statistische Aufschlüsse III/3 München 1818, Seite 1131, Landgericht Griesbach).

In:  Mohr, Klaus, Niederbayerisches Landwirtschaftsmuseum Regen, München, 1992, Seite 40

Foto: Archiv Robben