Das Schwängern von Mägden im Raum Rendsburg und in anderen Regionen

 

In den Jahren der Recherche rund um das Heuerlingswesen hat das Thema der Unzucht mit Abhängigen sich als Zentralproblem der früheren ländlichen Bevölkerung bis in die heutige Zeit hinein entpuppt.

Diese deutlichen Aussagen von Hans Hermann Storm werden auch aus anderen Regionen so bestätigt.

Allerdings scheint sich durch die nun vorliegenden Vergleichsergebnisse  (vornehmlich Zeitzeugengespräche)  der Eindruck zu bestätigen, dass die Häufigkeit dieser außerehelichen (erzwungenen?) Kindszeugungen mit der Größe der Hofbesitzungen zunahmen.

Das lässt sich nach bisherigen (wissenschaftlich nicht abgedeckten) Befragungen gerade deutlich bei den benachbarten Geest- und Marschbauern in Ostfriesland feststellen.

In Realteilungsgebieten wie der Eifel und im Südwesten sind sie kaum vorgekommen.

Mehrfach wurde in den Regionen (unabhängig voneinander) die Vermutung geäußert, dass hier nach der Aufhebung der Leibeigenschaft sich die Besitzer größerer Betriebe, die nun auch eigenständige “hoheitliche” Jagdrechte hatten, in Verlängerung der großzügigen Auslegung des Rechtes auf die erste Nacht “bedienten”.

Ich habe diese Auslegung selbst mehrfach gehört zu fortgeschrittener Stunde bei Jagdabenden. Die nicht adeligen Landbesitzer sprachen auch in verschiedenen Regionen bei “ihren” Mägden, Knechten und Heuerleuten von unseren Leuten (use Lüe).

In diese Tabuthematik hinein fällt die Rolle der Frau. Hier liegt eindeutig ein Desiderat der Erforschung dieses komplexen Sachverhalts insbesondere im 19 Jahrhundert vor.

Schier unvorstellbare Dokumente und Erzählungen tauchen hier auf, etwa zur Thematik der Kindstötungen nach unehelichen Geburten u. a.

Dabei ging von der Männergesellschaft (teilweise unterschwellig auch von den Kirchen) das Postulat aus: Die Frauen haben doch selbst aufzupassen…

Nachfolgender Kurzbericht mag das auch zu belegen:

Das Schwängern von Mägden

Ein Magdschicksal