Ein Mann treibt Unzucht!
… also der Vertrag kahm zustande auf 2275 rthl zu 3 Procen zu verzinsen an meinen Vater / oder alle Jahre 400 rthl auszubezahlen / unter der Zeit als der Vertrag ihm gange wahr / machte mein Vater noch einen schlechten Streich / beschlief eine vereheligtc Frauen in unser Leibzucht / nemlich sonnen gewissen H. Huslage seine Frau / sie hieß M. Schwierts / daß kam so aus durch die Kuhirten und nachher erzählte sie es offenbar zwischen die Kohlpflanzer / dafür mußte B. ungeheuer bezahlen / nemlich 85 rthl Schulden
mußte er ihm nachlassen und 5 Jahre zum freien liegen !aßen und die Heuer nich verteuer auch loßkündigen / und seines Schulamts ensetzetz / denn Unfug hate er lange Jaluen mit dieser Person getriben und auch mit mehre Frauenspersonen / so als ich hörte wohl mit 10 / die selber alle nicht auffüren kann / meine Mutter wußte es schon längst denn spätzs26 daß er so täte / auf dem Amte hate in der Zeit wenig zu melde / den sein Sohn Bernhard und sein Schwi gersohn Co! Brands vom Haneberg taten es recht mit dem Vertrage / das der so zustande kam / da machten sie in bekant_ das ich hätte das Fall aufgebracht aus Has gegen ihr / aber das zeugte sich bald dort bei die Frauens Personen in Ohrte anders / weil er da auch den Unfug trieb und dann auch offen baar bezahlen muß
aus
Johann Fehrlage: Ein schweres Leben in der guten alten Zeit (um 1870)
in
Menslager Hefte 13, Seite 60