Lingener Bürgerschützen zeigen „Mordtat Knapp Gerd“

Ausstellung und Kurzfilm am Samstag im Museum und im Central Kino

An die Mordtat „Knapp Gerd“ erinnern die gleichnamige Bürgerschützen Sektion und das Emslandmuseum am Samstag 4. Februar um 18:30 Uhr mit einer Film- und Informationsveranstaltung im Museum und Centralkino.

Im Rahmen der laufenden Sonderausstellung „grenzenlos strafen“ erläutert Museumsleiter Andreas Eiynck zunächst die wohl spektakulärste Straftat des 19. Jahrhunderts in Lingen, bei welcher der Hollandgänger Knapp Gerd seinen Kameraden Langeborg heimtückisch ermordete. Anschließend läuft im Centralkino der Kurzfilm Knapp Gerd.

Anhand der erhaltenen Prozessakten lassen sich der Ablauf und die Hintergründe der Mordtat Knapp Gerd am 12. September 1824 bis zur öffentlichen Hinrichtung des Täters am 9. Juli  1825 quasi lückenlos rekonstruieren. In der Erinnerung blieb dieser Mordfall nicht zuletzt deshalb, weil am Ende des Prozesses die letzte öffentliche Enthauptung eines Straftäters im Raum Lingen stand. Viele Zeitzeugen hatten den Mörder persönlich gekannt und manche waren schon damals der Meinung, dass es eine langjährige Freiheitsstrafe vielleicht auch getan hätte, zumal Knapp Gerd bis dahin völlig unbescholten war. So wirft das Urteil bis heute viele Fragen auf. Die Bürgerschützensektion Knapp Gerd nahm dieses zum Anlass, das Schicksal ihres Namensgebers mit einem Kurzfilm einmal darzustellen. Die Regie übernahm der aus Lingen stammende Filmemacher Till Nüsse, beraten wurden die Laienschauspieler unter anderem vom Erforscher des emsländischen Heuerlingswesens Bernd Robben, der manche Hintergründe erläutern konnte. Dieser Film wird im Anschluss an die Veranstaltung im Museum im Centralkino aufgeführt. Anschließend stehen die Beteiligten für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Das Kombiticket für das für die Ausstellung und das Kino kostet 5 €.

aus: LingenerTagespost vom 3. Februar 2017 Seite 13