Hebelermeer, ein echtes Hochmoordorf

von Bernhard Ottens, ehemals Lehrer in Hebelermoor

in:

EPSON MFP image

Die Überschriften wurden von Bernd Robben eingefügt.

Die besondere Lage im Bourtanger Moor

Als Mittelpunkt des Bourtanger Moores darf man wohl das Hochmoordorf Hebelermeer bezeichnen. Will man seine Entstehung aufzeigen, so muß man auf die eiszeit­liche Bodenstruktur — bevor das Moor wuchs — zurück­gehen.

 

Die gediegene Entstehung des Moores im Raum Hebeler“meer“

Der große Moorkolk, mit etwa 4 km Umfang, das eigent­liche Hebeler Meer, war nach der letzten Eiszeit eine etwa 1 m hohe, mit starkem Baumwuchs bestandene Sandanhöhe. Ringsumher war fast waagerechter Sand­boden, der in der Oberfläche sehr eisenhaltig wj.ir und zur Ortsteinbildung neigte. Abflüsse haben scheinbar nicht bestanden, und so war es möglich, daß in den kleinen fußtiefen Senkungen dieses schwach mit Holz bewachsenen Bodens sich ein starker Moos- und Riedgrasbewuchs bildete. Der erste Ansatz für die Moor­bildung, wie man sie heute noch des öfteren in feuchten Wäldern antrifft, war gegeben. Diese Bewachsung wurde in den kleinen Vertiefungen bald größer und höher und erstickte nach und nach den gesamten Waldbestand. Das Moor stand im Wachstum. Dle höherliegende Sandfläche des späteren Hebeler Meeres wurde noch nicht davon berührt.

Vielleicht nach Jahrtausenden kletterte der Moorwuchs der Umgebung höher, und der Waldbestand auf der Sandanhöhe wurde unter Wasser gesetzt. Das im besten Wachstum befindliche Moor der Umgebung überhöhte diese Hochfläche, das Wasser erstickte den Baumwuchs das Moormeer war entstanden. Die Verlandung von den Seiten her und durch schwimmende Wasserpflanzen ging langsamer vor sich als der Wuchs des Moores der Um­gebung. Man kann dazu annehmen, daß das Moor an dem Meerrand besonders schnell wuchs, weil Moos-, Ried-und Heidepflanzen auch in besonders trockenen Jahren dort mehr Wasser hatten als in der weiteren Umgebung. Die natürlichen Voraussetzungen sorgten somit für eine Umwallung des Moormeeres.