Die Hübertsche Schule – eine „Heuerleutevemeidungsanstalt”

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        Am schweren Los der Heuerleute vorbei – Töddenhändler nicht nur in Mettingen

Da das Anerbenrecht den nachgeborenen Bauernsöhnen wenige berufliche Chancen in ihrer Heimat bot, begaben sie sich als Saisonarbeiter nach Holland.

Dort verdingten sie sich als Torfstecher und in der Landwirtschaft.

Auf ihren Wegen dorthin verdienten sie sich ein Zubrot durch den Verkauf von zusätzlichen Leinenrollen aus der Winterarbeit.

Einige Wanderarbeiter erkannten schnell, dass  mit dem Handel bequemer Geld zu verdienen war als mit der schweren landwirtschaftlichen Arbeit.

So entwickelte sich ein lebhafter Handel mit Leinengeweben, der nicht nur von Bewohnern des Ortes Mettingen betrieben wurde.

Auf den alljährlichen Anreisewegen in die Niederlande und auch  bei der gemeinsamen Arbeit tauschte man Gedanken und Erfahrungen aus, gründete Zusammenschlüsse auf dem Gebiet des Textilvertriebs, wobei sich auch finanzieller Erfolg einstellte.

Auch in den benachbarten Orten von Recke und Mettingen wurde man auf diesem Gebiet aktiv. So findet man auch Tödden in Beesten, Freren und Schapen.

Dabei wurde den abgehenden Bauernsöhnen auch recht bald deutlich, dass sie für einen erfolgreichen Handel weitere Qualifikationen gebrauchten etwa auf dem Gebiet des Rechnens, Schreibens und auch der Sprache.

So wurde der niederländische Lehrer Jan  Hermann Hüberts aus Harderwyk  durch den Kaufmann Johann Heinrich Vaal, der in Rotterdam eine Handelsniederlassung betrieb, im Jahre 1847  nach Schapen geholt. Hübberts erteilte dessen Kindern während der Sommerferien Privatunterricht.

Aber auch andere Kaufmannsfamilien aus den benachbarten Orten wandten sich  mit der Bitte an Jan  Hermann Hüberts aus Holland, er möge dort ebenfalls unterrichten und die Heranwachsenden insbesondere im Fach Handelskunde ausbilden.

Bald erwies sich, dass Johann Hüberts seine Aufgabe als ein idealer Handelslehrer meisterte.

Er hatte zugleich ausgezeichnete Kenntnisse in Fremdsprachen. Neben Deutsch, Holländisch, Französisch, Englisch und Spanisch konnte er auch fließend Portugiesisch sprechen.

So entwickelte sich aus seinen Aktivitäten zunehmend eine Schule, die immer größer wurde.

Dazu heiratete er die Tochter eines angestammten Hofbesitzers. Er konnte Grundbesitz erwerben und errichtete ein eigenes Schulgebäude, in dem sogar Söhne von angesehenen Geschäftsleuten aus dem nord- und westdeutschen Raum aufgenommen werden konnten, weil er auch einen Internatsbetrieb eröffnete..

Noch heute gibt es die Hübertsche Schule, die mittlerweile im benachbarten Hopsten sich zu einer bedeutenden Bildungseinrichtung entwickelt hat.