Die Verhältnisse der besitzlosen Landbevölkerung in Ostfriesland 1

Wohnzahlen und Arbeiten in Suurhusen

Im Register von 1757 sind in Suurhusen 22 Arbeiter bzw. Tagelöhner aufgeführt, die in eigenen oder gemieteten Warfhäusern wohnten. Wahrscheinlich haben die meisten ihre Auskommen bei den ansässigen Landwirten gefunden. Manche verpflichteten sich auf ein ganzes Jahr; wobei sie ebenfalls für andere Bauern arbeiten konnten, sofern ihr Dienstherr sie nicht beschäftigen konnte. Je nach Größe des Hofes wurden ein bis zwei solcher “festen” Landarbeiter angestellt. Andere verdingten sich als Tagelöhner (“freie” Landarbeiter) für einige Tage oder Wochen bei kleineren “Landgebräuchern” oder bei denjenigen, die nur einen “fes­ten” Arbeiter bzw. zuwenig Gesinde zur Verfügung hatten. Neben dem Einholen der Ernte zählten u.a. das Mähen sowie das Aufladen von Erde und Mist zu ihren Aufgaben; im Winter droschen sie das Korn. Vor allem das Reinigen und Ziehen von Gräben führten sie aus. Diese Spatenarbeiten wurden von geübten Marsch­arbeitern verrichtetet und fast als ein eigenes Handwerk angesehen.
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