Ein eindringliches Wintergedicht eines darbenden Heuermanns

Klagelied eines alten Flickmaurers

 

O schaurig öde Winterszeit,

In Trübsinn hältst du mich begraben,

Obgleich nicht alles eingeschneit,

Ist doch an Barschaft nicht zu haben.

 

Nicht, daß der Winter streng und hart,

Es ließe sich was kultivieren,

Doch mein Geschäft, es ist derart,

Daß dennoch nichts zu profitieren..

 

Wie festgebannt in Kerkernacht,

Liegt Meißel nebst der Maurerkelle,

Vom Roste längst schon angenagt

Auf seltsam lange Ruhestelle.

 

Kein Namenszug, kein Pinselstrich,

Ist´s was mich jetzt erhalten könnte,

Dies stocket weil im Winter sich

Empören oft die Elemente.

 

Dies füllt mein Herz mit tiefem Weh

Indem ich manches scheitern sehe,

Denn selbst das Spinnrad, dass ich dreh.

Es hält nicht auf der Wirtschaft  Höhe.

 

Wie wird mir doch die Zeit zu lang.

Oft hinter diesem alten Rade,

Vor Überdruss werd ich noch krank,

Wenn abzuhelfen nicht der Schade.

 

Und dieses Rad welch ein Malheur ,

der Wurm zerfraß die alte Schraube,

Sie herzustellen geht nicht mehr,

Wie im Verfall Kredit und Glaube.

Mehr dazu unter:

http://www.heuerleute.de/leben-und-werk-von-heinrich-nienhaus/