Gründe für den schnellen Zusammenbruch des Heuerlingswesens

Ergebnisse nach über zwanzigjährigen Recherchen:

  • rapider Strukturwandel in der Landwirtschaft
  • sozialer Aufstieg der Heuerleute durch die Siedlung oder den Kauf von Land
  • Hilfe der Heuerlinge wurde durch den verstärkten Einsatz von Maschinen, direkt nach dem Krieg durch den billigen Arbeitseinsatz von Flüchtlingen mehr und mehr überflüssig
  • die Bauern benötigten das an Heuerlingen verpachtete Land, um ihre neuen Maschinen besser auszulasten und den Hof rentabel zu gestalten
  • schlechte Bezahlung der zusätzlichen Arbeitsstunden auf dem Hof
  • sinkende Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in der Wirtschaftswunderzeit machten viele Heuerlingsbetriebe mit ihrer geringen Landausstattung als Hauptlebenserwerb unrentabel
  • die teuren neuen landwirtschaftlichen Maschinen waren auf den kleinen Flächen der Heuerleute weder rentabel einsetzbar noch durch die landwirtschaftlichen Erlöse zu finanzieren
  • höhere Löhne in der Industrie und anderen Betrieben
  • das Vorhandensein geregelter Arbeitszeiten außerhalb des Heuerlingssystems
  • bessere Aufstiegschancen in anderen Berufen
  • Abneigung vieler Frauen, einen Heuerling zu heiraten
  • Widerwillen gegen die Abhängigkeit vom Bauern
  • Flucht aus den antiquierten Wohnverhältnissen in vielen Heuerhäusern
  • keine oder unzureichende Altersversorgung
  • die Motorisierung, die es den Menschen ermöglichte, per Motorrad, Bus und später mit eigenem Auto als Pendler zu arbeiten