Die katholische und die evangelische Linie der Brenninkmeyers

Der 2. Vorsitzende des Heimatvereins Mettingen – Bruno Pielage – kann mehr dazu erzählen, zumal seine Gattin eine geborene Brenninkmeyer aus der evangelischen Linie ist:pielage

Bis 1717 waren alle Brenninkmeyer katholisch. Zu der Zeit lebte der Hoferbe in einem Kinderhaus in Lingen. Seine Eltern waren vermutlich früh verstorben, denn der Hof war bis dahin lange Jahre verpachtet. Im Jahr 1717 wurde er großjährig und wollte sein Erbe antreten. Dazu brauchte er aber die Genehmigung der Lingener Regierung. Dabei stellte man ihm die Frage, welcher Religion er angehören wolle. Als er erklärte, katholisch bleiben zu wollen, wurde ihm die Rechnung für seine Erziehung vorgelegt, die er nicht bezahlen konnte. So stand er nun vor einem schweren Entschluss und es hat, wie es heißt, viel dazu gehört, bis er bekannte, den protestantischen Glauben annehmen zu wollen. Nachdem er sich zu diesem Bekenntnis durchgerungen hatte, wurde ihm ein Betrag von 300 Reichstaler aus den Mitteln des Waisenhauses geliehen. Nach seiner Entlassung aus dem Kinderhaus wurde Wilhelm Brenninkmeyer gestattet, sein Erbe auf dem elterlichen Hof anzutreten.

Dabei stützt sich Bruno Pielage auf das Buch von  Hubert Rickelmann: Die Tüötten in ihrem Handel und Wandel. Ein Beitrag zur Wirtschafts-, Sozial- und Familiengeschichte in der ehemaligen Obergrafschaft Lingen, der Grafschaft Tecklenburg und der benachbarten Gegenden. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1960, 2. Auflage 1976, Seite 43 ff.

Dieser Hof liegt in der südlich von Mettingen gelegenen Bauerschaft Wiehe.

Das früher zu diesem landwirtschaftlichen Betrieb gehörige Heuerhaus wird heute nach einer gelungenen Renovierung als Heimathaus von Mettingen genutzt.dsc_0092

Zu dieser Hofanlage erzählt Benno Pielage weiter: Der Stammhof der gesamten Familie liegt auf der anderen Straßenseite des heutigen Heimathauses. Die Hecke, die Bäume und das Hoftor sind schon neu, das Gebäude ist noch deutlich renovierungsbedürftig. Die bäuerliche Familie plante in den sechziger Jahren die Umsiedlung des Hofes nach Süden an den Nieheweg. Als die Planungen abgeschlossen waren, starb der Bauer Friedrich Brenninkmeyer mit nur 44 Jahren. Der eingestellte Verwalter Nimtz kaufte den Hof. Wegen der vorhandenen Bergschäden übernahm die Zeche später den Besitz. Vor einigen Jahren erwarb die Kaufmannsfamilie Brenninkmeyer den alten Stammsitz. Der nördlich angrenzende Hof Pähler und die südlich gelegene Gaststätte Stockmann wurden danach im Rahmen der Bergschadensanierungsmaßnahmen abgebrochen. Über den Planungsstand der Sanierung und die zukünftige Nutzung des Hofes bin ich leider nicht informiert.

Diese Hofanlage macht zur Zeit einen renovierungsbedürftigen Eindruck.download

Fotos oben: Archiv Robben

Nebenstehendes Foto: Wikimedia commons