Stimmen anderer Autoren

 

Zu dieser Veröffentlichung hat der weit über das Emsland hinaus bekannte Journalist Theo Mönch-Tegeder (1953 – 2018) nicht nur das Vorwort geschrieben, sondern jeweils die Oberthemen mit einem umfangreichen Kommentar in seiner besonderen Art versehen:

 

  • Emsland – Was ist das eigentlich: Wie eine Region sich findet oder erfindet
  • Die verwundete Generation : Das Nazireich und seine Wirkungen – Vergessen, verschweigen, aufarbeiten
  • Das Heuerlingswesen und sein gutes Ende: Not macht erfinderisch
  • Die Rolle der Frau: Das unterschätzte Geschlecht
  • Halb voll oder halb leer? Kirche im Emsland im 20. Jahrhundert

Außerdem stellte Theo Mönch – Tegeder den bisher unveröffentlichen Text seiner Tante – der bekannten Emslandichterin Maria Mönch-Tegeder  – Das Kriegsende in Meppen und Mehringen zur Verfügung.

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Heinz Jakobs

ist gebürtiger Dalumer (Altkreis Meppen) und unterrichtete als Gymnasiallehrer

  • am Windthorstgymnasium in Meppen
  • sowie als Oberstudienrat am Gymnasium Georgianum in Lingen in den Fächern Geschichte und Deutsch.

Neben den Studien über Knapp Gerd , Lingen 1995, verfasste er weitere Bücher über emsländische Geschichte:

  • „Fennas Butze – Erzählerische Beschreibung einer vergangenen Welt“, Lingen 2011 (Verlag R. van Acken GmbH),
  • “Eine Granne im Auge”, Lingen 2009
  • „Das nördliche Emsland unter Münsters Hoheit – Lebenswelten zwischen 1400–1680“, Lingen 2004 und
  • „Das nördliche Emsland unter Münsters Hoheit – Lebenswelten zwischen 1680–1795, Lingen 2008 (alle im Burgtor-Verlag Lingen erschienen)

Heinz Jacobs (1936 – 2011) besaß ein besonderes Gespür für das dörfliche Sozialsystem im Emsland:

Zwischen Heuermann und Bauern gab es eine große soziale Kluft. Wenn die Heuerleute als Erntehelfer auf dem Hof „ihres” Bauern zu Mittag aßen, saßen sie mit Knechten und Mägden am “großen” Tisch, während der Bauer mit seiner Familie am „kleinen” Tisch aß. Die Familienangehörigen des Bauern bekamen stets die gute Suppe, für Heuerleute und Knechte wurde die Suppe gelegentlich mit Wasser verlängert. Zu Frühstück und Vesper gab es für jeden immer eine Schnitte selbstgebackenes Brot, ansonsten nur Schwarzbrot, als Aufstrich stets Butter, sonst nichts. Der Bauer fuhr meist mit der Kutsche zur Kirche (unser Ort hatte damals noch keine eigene Kir­che). Der Heuermann ging zu Fuß. Das Heuermannkind wurde im Laufe sei­ner Kindheit zweimal vom Bauern mit der Kutsche zur Kirche gefahren: zur Erstkommunion und zur Schulentlassung. Bei Tanzveranstaltungen saßen Heuerleute und Bauern vielfach getrennt. Erotische Kontakte zwischen Heuermanns- und Bauernkindern betrachteten Eltern von beiden Seiten als unheilvoll. Heiraten über die Standesschranke hinweg waren nahezu ausgeschlossen.