Der Leiter des Stadtmuseums Damme
Wolfgang Friemerding
konzipierte und stellte ausschließlich mit Eigenmitteln eine beeindruckende Sonderausstellung zur Massenauswanderung im 19. Jahrhundert zusammen. Aus dem Alten Amt Damme verließen vornehmlich Heuerleute aus sozialer Not die zugehörigen Orte Damme, Holdorf und Neuenkirchen.
Über ein Drittel der Bevölkerung nahm den beschwerlichen und ungewissen Weg in die Neue Welt auf sich. Auswanderungswillige hatten enorme Hürden zu überwinden: Die endgültige Loslösung von der alten Heimat, die Finanzierung der Überfahrt und des Neuanfangs in den USA, die amtliche Genehmigung der Ausbürgerung, die mehrwöchige Überfahrt auf hoher See, den Aufbau einer neuen Existenz. Agenturen im heimischen Raum halfen ihnen dabei.
Ein didaktisch und methodisch sehr gelungenes Lebensbildnis der äußerst bedrückenden Alltagsumstände der Heuerleute in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stimmt die Museumsbesucher/innen auf die Auswanderung und die damaligen Bedingungen im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ ein: Solch einen authentischen Geschichtsunterricht darf man nicht verpassen…