Bauern im Norden und im Süden Deutschlands

10. Oktober 2016                                                                       Seite 595

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zu Ostfriesland:

Im Jahre 1997 antwortete der ehemalige Landarbeiter  Alerk Janssen (93) auf die Frage:

Nun wurde es ja auch Herbst und dann ging es zum Pflügen, was machte der Bauer während dieser Zeit?

Der Bauer, der machte nichts, der beobachtete uns nur. Morgens standen die Bauern auf der Straße. wenn du auf den Acker gingst. Und gegen neun Uhr gingen sie den Ostersweg hoch, zur Haneborg. Sie hatten ein großes Fernrohr, und dann beobachteten die dich, was du für Arbeiten machtest. Und später kamen sie dann bei dir vorbei und fragten, warum hast du denn so lange an der Ecke gestanden? Guck, dann wussten die genau, was du getan hattest, oder auch nicht. Dann warst du platt, das wußte der Bauer genau.

aus: Du büst Arbeider – und du blivst Arbeider – Alerk Janssen – Ein Landarbeiterleben in Suurhusen

Hochdeutsche Textbeilage zu dem gleichnamigen Film der Geschichtswerkstatt Landarbeiterhaus Suurhusen e. V. 1997

        Eckhard Kühl, Johannes W. Saathoff, Erwin Wenzel (1. Vors.)

zu Bayern:

Bei der Rundreise Mitte Mai 2015 in Bayern insbesondere zu Gesprächen und Interviews mit älteren Zeitzeugen aus dem Bereich der Landwirtschaft kam es auch zu einem Zusammentreffen mit dem Nebenerwerbslandwirt 

Franz Dufter

auf dessen Hofanlage im Landkreis Altötting.

Sein Bericht über das Verhalten etlicher Bauern in seiner Region im Süden Deutschlands  ist nahezu deckungsgleich mit den Äußerungen dazu von von Alerk Janssen von der Nordseeküste:

Es gab eine Reihe von Bauern, die morgens ihrem Großknecht die Arbeitsaufträge für das Gesinde und die Tagelöhner erteilte und sich dann aufmachte, um sich mit den anderen Landwirten im Gasthaus zu treffen.

Das Gespräch ist auf einem Tonträger gespeichert.