im Amt Grönegau

Der fruchtbarere Theil des Fürstenthums ist im ganzen der südlichere. Im Amte Grönenberg kommen (vergl. Osnabr. Hausfreund, 1845, Nr. 11) auf die Qua­dratmeile 6100 Einwohner[1]; dieses Amt ist fast über­all gleichmäßig bebauet[2], eignet sich ganz vorzüglich zum Flachsbau und hat nur geringe Gebirgsstrecken und so gut als gar keine Heidestriche. Die Lage der Heuerleute ist hier indeß vorzugsweise ungünstig, weil die Gemeinheiten[3] so gut als ganz fehlen und ihr Haupterwerb hier von je her Spinnen und Weben gewesen ist. Ueberall zeigt sich, daß gerade die fruchtbareren Gegenden es sind, in welchen die Heu­erleute am wenigsten gut fortkommen, obwohl es ihnen keineswegs an Betriebsamkeit fehlt.

[1] Eine (hannoversche) Meile sind 9.348 Meter. Eine Quadratmeile sind demnach 87,38 km².

[2] Gemeint ist hier der landwirtschaftliche Anbau.

[3] Gemeinsam genutzte Mark.

aus: Lübbert zur Borg 1847 - Pastors Funkes Buch über Probleme des Heuerleutesystems in: Menslager Hefte 9, Seite 18 - 29