Ausstellung: Tödden & Hollandgänger

 

Die Migration gehört zu den aktuellen Themen unserer Zeit. Besonders das Emsland und die niederländische Provinz Friesland waren früher Herkunfts- und Zielregion zahlreicher Arbeits-migranten – mit allen damit verbundenen Chancen und Problemen.

Im Rahmen des Themenschwerpunktes „Migra­tion” im Geschichtsnetzwerk der Ems-Dollart-Region haben das Emslandmuseum Lingen und das Fries Landbouw Museum in Leeuwarden dieses Thema aufgegriffen und Ausstellung aufbereitet.

Seit dem 17. Jahrhundert zogen tausen­de Saisonarbeiter aus dem Emsland und den angrenzenden Gebieten alljährlich als Grasmäher und Torfstecher in die Nieder­lande. Andere reisten dort als Händler mit dem Packen über Land und verdienten so den Lebensunterhalt für ihre Familien in der Heimat. Nicht selten ließen sich Holland­gänger auch dauerhaft in den Niederlan­den nieder.

Wanderhändler gründeten dort stationäre Geschäfte und wurden niederländische Staatsbürger.

Viele Familien im Emsland sind Nachfahren einstiger Hollandgänger und Wanderhändler. Manche Arbeitsmigranten ließen sich auch dauerhaft In Friesland nieder. So sind viele Friese auch Nachkommen von Migranten aus Deutschland, die manche heutzutage wohl als „Wirtschaftsflüchtlinge” bezeichnen würden. Heute gibt es im Emsland wie in Friesland wie­der viele Wanderarbeiter, vor allem aus Osteu­ropa. Hinzu kommen Migranten aus Afrika und Asien, die hier ebenfalls nach Arbeit suchen ­in einer Region, in der Arbeitsmigration schon eine lange Geschichte hat.

(Text entstammt dem Einladungsflyer – mit Genehmigung von Dr. Eiynck als Museumsleiter)