Das Hüten von Schweinen und Kühen war früher vielfach die Aufgabe der Kinder, insbesondere aber der Kinder der Heuerleute.
In dieser Geschichte haben alle Kinder (also auch die Bauernkinder) von Gleesen bei Emsbüren bis 1958 im Herbst gemeinsam die gesamten Kühe des Dorfes gehütet.
Koihe höen up’t Linnspiek
von Hans Hopmann (Olbers Hans) nach einer Vorlage von Bernd Robben
Wi satten bi ‘n Glas Beer un vertellden van olle Tieten. lk bodde em ne Sigarette an, man he schöww bäde Aarms ‘n bettken owwerdrewwen in Richte van dat kläne Sigarettenpäcksken, draihde sik ‘n lück un den Kopp noch düdelker nao de annere Siete, tröck den Näsen in Krüsen un knepp de Aogen to: ,,Ik smäök siet owwer füfftig Jaohr nich mähr”, see Robben Bernd.
Äs he sik weer nao mi hendraihde un miene Kwalmwölkskes met Lachfäölkes an de Aogen un ‘n Gniffeln in’ t Gesicht wegpuußde, wüss ik: dao kump noch wat! „Siet füfftig Jaohr nich mähr! Un wees, waorüm? Dat is nu all mähr äs füfftig Jaohr heer, dao häbb wi – dat wassen de Kinner van Gleesen- noch Koihe hott up’t Linnspiek. Vör de Verkopplung was dat noch een graot Paand ohne Heggen un Tüne. Dat häörde ok nich, äs vandage, twee of drai Buren; nä, jeden Gleesener Bur harr dao een klän un een graot Paand. Sommerdags wödd dao heut un Gramme maakt, un in de Hervsttiet kömmen alle Koihe van’t Dörp up dat Linnspiekpaand un fratten dat leste Gräss. Un wi Kinner mossen de Diers dann höen un uppassen, dat se nich up Runkel- of Röwenland löppen un dao alls up’n Kopp stellden. Dat konn besünners an’n eersten Dag passeeren. Dao gafft jedet Jaohr dat sölwige Theater: De Koihe van de verschaienen Buren mochen sik eenfak nich lien; de mallen Beester biszden owwer dat Paand, jagden un stodden sik, dat’m sik wünnem moss, dat dao kein Malör passeerde. Man met de Tiet verdröggen se sik un fratten in Free in de graote Koppel. Dann konn wi se wall möten, un et kömm use Tiet: Ok wi harren use faste Ritual. Jedet Jaohr wödd Holt in ‘n Busk socht un ‘n Füürken anbott. Erpeln ut Wermelts Kuhle un Appeln van Rappens Baom harr wi all metbracht. De wödden in de moije Gloot van use Füürken brott un met Aptiet in de graote Koppel ätten.
To use Koihehöen häörde alsilewwe noch wat: Wi smockden Eekensigarren. Drai of vaier van löppen in den nächsten Busk un sammelden drüge Eekenblaa, un alle versochden daomet Sigarren to draihen. Dann wödd dat Piepken in ‘t Füür hollen un düftig dran trocken. Man de Dü belsdinger göngen egaolweg ut. .. bloß Schüt ten Agnes ährt gloihde best! Agnes harr dao in’n Huse all an dacht: Se harr Seitungspapier metbracht un rullde sao moije Sigarren, dat et nao kotte Tiet bi alle dampde äs de Schosstäne van de Knaoldampers. Bloß Agnes kömm nich mähr to’t Smäöken, se moss allman neije Sigarren draihn.
Un dat was ähr Glück: Üm ähr to was’t ‘n Gehoße un ‘n Gedoo, un wao eene harr sik de Buksen piepen wall better tobu nnen! Den ee nen of annern wödd all witt of grön in’t Gesicht, ne gare Tunge harren alle … bis up Agnes. Un jüst äs Paus Bernd un Graben Hans saowat äs ne Havanna ut Eekenwoddel n erfunnen harren , röpp Däders Hans: ,De heelen Koihe bint in Wermelts Runkeln! ‘
Kick , un dao was’t verbi met de Smäökereij … un för mi bis nu hen! ‘, sägg Robben Bernd un he sütt daobi ut, äs wen n he Schütten Agnes vandage noch dankbaor daoför wäör.
Das Buch ist 2015 in Borsdorf erschienen
Hans Hopmann ist in Ahlde bei Emsbüren geboren und lebt heute als pensionierter Gymnasiallehrer in Münster.