Ursula Bittner aus Lotte berichtet:
…ja, ich bin im Tecklenburger Kotten geboren!
Da mein Vater noch im Krieg war, wohnte meine Mutter bei meiner Oma in diesem Heuerhaus. Als mein Vater dann im Sommer 1945 als Soldat zurückkehrte, zogen meine Eltern in eine andere Wohnung ganz in der Nähe. Schon als kleines Kind war ich sehr gerne bei meiner Oma dort in diesem Kotten, den sie alleine bewirtschaftete, da mein Opa schon früh verstorben war. Das bedeutete aber für sie, dass sie sämtliche Arbeiten eines Heuerlings auf dem Hof des Bauern zu erledigen hatte, und das neben den umfangreichen Arbeiten auf ihrem gemieteten Anwesen. Dazu hatte sie zur Selbstversorgung eine Ziege und ein Schwein. Ich habe sie, je größer ich wurde, gerne bei diesen Arbeiten unterstützt. 1954 verließ sie diesen Kotten und zog in ein moderneres Haus. Dazu war sie in der Lage, da sie aus der ehemaligen Tätigkeit ihres verstorbenen Mannes in der Zeche eine vergleichsweise hohe Witwenrente erhielt. Aus meiner Erinnerung heraus ist dieses Haus, das wir immer Mooshäuschen nannten wegen des grünen Strohdaches, dann abgerissen und im Museum Detmold wieder hergerichtet worden. Ich bin schon häufiger dort gewesen. Beim Betreten des Hauses durch die Dielentür werden alte Erinnerungen wieder deutlich wach. Die Rekonstruktion ist aus meiner Sicht wirklich gelungen.
Das Bild von diesem Heuerhaus stammt vom Maler Künnemann
Fotos: Archiv Robben