Uneheliche Geburten

                                                                  Das Problem der unehelichen Geburten

                                               insbesondere in der Schicht der besitzlosen Landbevölkerun

                          In diesem Buch:

 Christoph Reinders – Düselder,

Ländliche Bevölkerung vor der Industrialisierung, Geburt Heirat und Tod in ein Steinfeld, Damme und Neunkirchen.

1650-1850. Cloppenburg 1995

finden sich auf Seite 102 auch drei Vorfälle dieser Art im Heuerlingsgebiet!

Fall 1

In der Nacht vom zehnten auf den 11. Juli des Jahres 1816 fuhr die Hebamme Elisabeth S. Reige von Fladderlohausen erschrocken aus dem Schlaf, als gegen 1 Uhr „sehr stark an die Tür geklopft“ wurde. „Als sie nun hinausgegangen, habe sie ein Kind schreien gehört und (…) es gefunden. Selbiges wäre (…) nicht über 3 Stunden geboren gewesen.“ Am nächsten Morgen brachten sie es zum Pfarrhaus, „worauf (…) das Kind getauft und ihm der Name beigelegt: Bernd Felix.“

           Fall 2

Ein gleiches Erlebnis hatten die Bewohner einer Leibzucht in Handrup ein Vierteljahr vorher, am 27. März. Sie fanden morgens gegen 4 Uhr einen Findling, auch, nachdem heftig an die Tür geklopft worden war.

                                                                                                             Fall 3

Und am 17. März 1828 vermerkte Pastor Arnold Josef Gieseke im Geburts – und Taufregister des Kirchspiels Neunkirchen, daß „des Morgens die in Leibzucht wohnende Catharina Elisabeth Uphaus (…) mit einem Kinder zu mir (kam), und zeigte an, daß, wie sie des Morgens die Thüre geöffnet hätte, dieses Kind weinend vor derselben auf einem Haufen Flachs gelegen hätte, mit einem Zettel des Inhalts: dieses Kind wäre in der Noth zwar getauft, der Finder würde aber ersucht, solches nach der katholischen Kirche zur Taufe zu bringen. Ich habe es getauft.“