Die Staaten im Nordwesten der USA wie Ohio, Michigan, Wisconsin und Illinois wurden die bevorzugten Zuzugsgebiete der ehemaligen Heuerleute aus den Gegenden um Münster, Osnabrück, Bielefeld, Paderborn, Minden, Diepholz, dem Oldenburger Münsterland, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim mit den umliegenden Gebieten. Dort waren Klima und Bodenverhältnisse verhältnismäßig günstig.
Karte Bernd Robben
In der Regel wandten sich die Auswanderer dorthin, wo schon ortskundige Bekannte lebten, die beim Start in ein neues Leben Unterstützung leisten konnten. Viele Orte wurden mit Namen aus der Heimat bedacht, etwa New Melle, Glandorf, Meppen oder Graafschap. Von Cincinatti aus wurde das ländliche Ohio zum beliebten Siedlungsland. Mehr als ein Drittel zog indes weiter gen Missouri. Das lässt sich vor allem durch günstige Verkehrswege und Kettenwanderungen erklären. Als die Osnabrücker Auswanderung Anfang der 1830er Jahre einsetzte, verkehrten schon auf allen größeren amerikanischen Flüssen Schiffe, während die Eisenbahn noch in den Kinderschuhen steckte. Die Vorposten besiedelten vorwiegend Landflächen entlang des Ohio, Missouri und Mississippi, und spätere Auswanderer folgten ihnen.
Aus: Helmut Lensing/Bernd Robben „Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuerleute kommen!“ Betrachtungen und Forschungen zum Heuerlingswesen in Nordwestdeutschland, Haselünne 2019, Seite 122/123
In mehreren Gesprächen mit Kennern der Verhältnisse in diesen Gebieten des Nordwestens und Mittleren Westens der USA konnte in Erfahrung gebracht, dass vornehmlich Farmer mit deutschstämmigen Vorfahren sich 2016 recht offen zu Trump bekannt haben.
Trumps Wirtschaftssanktionen gegenüber China haben allerdings für viele Farmer zu Einkommenseinbußen geführt, was das Wahlverhalten 2020 beeinflusst haben könnte.
Ein Kommentar aus dem Kirchenbote des Bistums Osnabrück gibt einen interessanten Einblick in die konfessionellen Hintergründe: