mit dem Heimatverein Langen

 

Heimatverein Langen e. V. gegründet 1994

Dieser Heimatverein hat schon vergleichsweise früh damit begonnen, das Leben der Heuerleute vor Ort zu dokumentieren.

Besonders eingesetzt hat sich dafür Vorstandsmitglied Josef Tegeder, der gerade heute verstorben ist (05.01. 2012).

Diese Aktivitäten zum Thema Heuerleute werden auf der Internetplattform des Vereins so beschrieben

Ausbau des Museums für eine Dauerausstellung zum Heuerlingswesen.

Mit finanziellen Mitteln des Landkreises Emsland, der Gemeinde Langen und des Heimatvereins, sowie tatkräftigem Einsatz der Mitglieder, wurde am 02.Mai 2010 der weitere Ausbau des Gemeindehauses als neues Museumsteil für eine Dauerausstellung zum Heuerlingswesen vollendet und für die Öffentlichkeit geöffnet.

Auf einer Fläche von rund 50 qm wurde der alte Dachboden renoviert, die Balken und Sparren frei gelegt und somit Platz für die dafür vorgesehene Ausstellung geschaffen.

Von einem früheren Heuerhaus, welches noch als Ruine an der Straße “Zum Brink” steht, und der Familie Determann gehört, hat unser Mitglied Tischlermeister Gregor Schwerdt ein Modell im Masstab 1 : 75 gefertigt, welches in allen Einzelheiten dem oben genannten Haus nachgebaut ist.
Es dient als einzigartigen Blickfang in diesem Raum und zeigt dem Besucher, die einfachen und beengtenten Gegebenheiten für die damaligen Bewohner.

Dazu wurde in mühevoller Kleinarbeit eine Auflistung der Heuerstellen gemacht, bei der über 100 Familien in Langen eine solche Stelle inne hatten. Zumindest jede letzte Heuerlingsfamilie, die auf eine der Stellen war, konnte aufgeführt werden. Oftmals auch noch Familien, die Generationen vorher so eine Stelle inne hatten.

Besichtigungen bzw. Führungen durch das Museum werden von uns gern angeboten. Es zeigt, vor allem dem jungen Besucher, wie das Leben als Heuerling in dieser fast 500 Jahre andauernden Zeit ablief und mit welchen zusätzlichen Problemen das Landleben bewältigt werden mußte.

Ausstellung zum Heuerlingswesen im Museum des Heimatvereins Langen!
Nachbildung des Heuerhauses Determann an der Straße „Zum Brink“.
Angefertigt von unserem Mitglied Tischlermeister Gregor Schwerdt
im Jahre 2010.

 

                      Zum Tod von Josef Tegeder aus Langen(06. 01. 2015

Josef Tegeder war über Jahre ein wichtiger Gesprächspartner insbesondere  als genauer Kenner von dörflichen Strukturen, historischen Hintergründen und weiteren Wirkfaktoren der regionalen Geschichte insgesamt. In seiner ruhigen und sachlich kompetenten Art übernahm er über Jahre Verantwortung als Schriftführer beim Heimatverein Langen und im Dachverband der Heimatvereine im Lingener Land. Er war einer der ganz wenigen etablierten Heimatkundler, der von Anfang an einer möglichst objektiven Aufarbeitung des Heuerlingswesens nicht nur interessiert war, sondern auch etwas Konkretes auf den Weg gebracht hat. Die Ausstellung zu diesem Thema im Heimatshaus Langen zeugt davon. Seine private Sammlung zu einer Fülle an historischen Fakten aus dem Großraum Freren – Lengerich und teilweise auch darüber hinaus war auch für mich bei meinen Recherchen von enormem Vorteil. Gerade zu den Problembereichen des Heuerlingswesens hatte er eine klare Meinung, die sich an seinen persönlichen Erfahrungen sowohl im familiären Umfeld als auch an Informationen aus dem dörflichen Umfeld orientierte. Er kannte menschliche Verfehlungen, die vornehmlich ihre Ursache in dieser Sozialisationsform hatten, und er hat sie mir auch in mehreren Interviews mitgeteilt. So stammte sein Vater von einem eher „adeligen“ Bauernhof, der Name Tegeder bezeugt, dass seine Vorfahren für den Landesherrn die „Tenter“ waren, die in ihrem dörflichen Umfeld den zehnten Teil der bäuerlichen Erzeugnisse an den Bischof von Münster abzuliefern hatten und somit vor Ort eine Sonderstellung einnahmen. Gerade dazu hat er mir aus der Familiengeschichte interessante Erkenntnisse seinerseits berichtet, die er dann entsprechend abstrahieren konnte. Wir beide hatten gemeinsam noch einiges vor, nun ist er nach längerem Leiden gestorben. Sein Rat und sein Wissen werden mir fehlen.