Fotoband entwickelt sich

24. September 2016                                      Seite 517

Halbzeit beim Buchprojekt Heuerhäuser im Wandel.

 

Vor etwas mehr als einem Jahr begannen die ersten Recherchen dazu. Mittlerweile sind über 70 „Objekte“ im Programm.

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Im nächsten Jahr etwa um diese Zeit soll das Buch in den Druck gehen, damit es zum Weihnachtsgeschäft in den Buchhandlungen zeitgerecht angeboten werden kann. In den letzten 12 Monaten wurden insgesamt 35 Hausbesitzer  besucht, es wurden Fotos gemacht und Gespräche geführt. Dazu liegen die bearbeiteten Bilder schon im Vorlayout vor und ein entsprechender Begleittext ist formuliert.

In den nächsten zwölf Monaten werden auch die übrigen ehemaligen Heuerhäuser besucht. Dabei geht es auch über das Verbreitungsgebiet des Heuerlingswesens in Nordwestdeutschland hinaus. So ist ein Landarbeiterhaus in den Niederlanden nahe der Grenze ins Programm aufgenommen worden,  auch ein solches Doppelhaus in der Nähe von Emden wird ebenfalls vorgestellt werden.

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Die Fotos (Bockholt) zeigen das Haus zu Beginn der Umbauphase und heute…

Geschichte des Heuerhauses Rohde in Rieste

24. September 2016                                              Seite 516

Das ehemalige Doppelheuerhaus von Frau Rohde gehörte früher zum großen Hof zu Oeveste in Rieste.

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Dazu gibt es eine interessante Geschichte, die ein ganzes Buch füllt.

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In der Einleitung dazu heißt es:

Warum ist Johann Heinrich zur Oeveste, geboren am 19. Oktober 1801, im März 1834 von Rieste im Kirchspiel Bramsche »nach Amerika gegangen«?

H. zur Oeveste war der älteste Sohn eines eigenbehörigen Großbauern, d.h. eines Colonen, der in einem Rechte und Pflichten umfassenden Abhängigkeitsverhältnis zur Grund­herrschaft des Johanniter-Klosters Kommende Lage in Rieste stand. 121 Höfe gehörten dazu, 76 davon im Kirchspiel Bramsche. Die Familie hatte Naturalien zu liefern, Hand- und Spanndienste zu leisten und Geld zu zahlen. Colonen waren Erbpächter ihrer Höfe. (Dobelmann 55-74; B. Holtmann 50­111; St. Martin, Bramsche: Lange).

Das war ein beschwerliches, aber weitgehend abgesichertes Leben für die Familie Kessen zur Oeveste. Sie wird erstmals um 1350 im Abgabenverzeichnis der Kommende Lage erwähnt. Sie hatte am 1. März 1834 die Ablösung, d.h. den Erwerb des vollen Eigentums, beantragt, wenige Tage, bevor J. H. zur Oeveste »nach Amerika gegangen« ist.

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Dazu wird noch mehr zu berichten sein….

 

Flößen auf der Ems

24. 09. 2016                                               Seite 515

Im Münsterland stehen heute noch prächtige Eichen – so in den Baumbergen bei Gerleve.

Der insbesondere schon im 18. Jahrhundert aufblühende Schiffbau in Papenburg brauchte Mengen an gutem Holz dafür.

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Insbesondere in der Winterszeit konnten beim Flößen etliche Heuerleute aus dem Münsterland dringend benötigte Nebeneinkünfte erzielen.

Im Raume Lingen wird von älteren Emsnachbarn erzählt, dass der Familienname Greve, der dort gehäuft auftritt, etwas mit spontaner Zuneigung zu jungen Emsländerinnen zu tun habe.

Dort sind also einige Flößer offenbar „gestrandet“.

Fundsachen auf den Recherchetouren…

23. September 2016                                                                 Seite 513

 

…. hier im Artland

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… und im Emsland

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Das hat folgenden Hintergrund:

Wollten die Heuerleute einen kleinen Schuppen anbauen, dann bekamen sie in aller Regel dafür vom Bauern nur die Erlaubnis, ein Provisorium zu errichten, das nach Abzug oder Kündigung durch die Heuerleute schnell wieder zu beseitigen sein sollte.

Bestehende Eichenbäume durften deshalb dafür nicht gefällt werden,  diese wurden dann umbaut…

Fotos: Archiv Robben

 

 

 

Vom Papst geadelt

23. September 2016                                                          Seite 512

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Erfolgreiche Einwanderer aus Nordwestdeutschland waren vornehmlich  in den ansonsten überwiegend protestantischen Niederlanden.

Die Kaufmannsfamilien Dreesmann (früher Haselünne) und Brenninkmeyer (ehemals Mettingen)

haben u. a. der katholischen Kirche mit ihren Einrichtungen immer wieder größere Geldbeträge zukommen lassen.

Auch dafür wurden Besitzer vom päpstlichen Stuhl geadelt.

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Walfang – ein gefährlicher Beruf

Am 15. Oktober 1759 ist begraben Geert Jakobs, der in Grönland auf dem
Schiff von Weiayrt Melchers Bott nach einer langwierigen Krankheit, nachdem ihm beide Füße abgenommen wurden, am 13. Juni gestorben ist.

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Am 11. März 1760 stirbt auf dem Schiff Renske Feyken, Frau des Com-
mandeurs Roelof Gerrits Meyer, 20. März hier begraben (Grabstein auf dem
Alten Friedhof).

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Am 13. März 1760 ist hier begraben Jakob Feyken, der auf seinem Schiff

am 29. November 1759 in Amsterdam gestorben ist.

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Am 20. September 1760 ist Geert Roelefs zwischen Enkhuizen und Harlingen über Bord geschlagen und ertrunken.teerling

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Am 23. August 1761 ist bei Hamburg auf dem Grönlandschiff des Commandeurs Jakob Jansen Lübben gestorben Meuwes Olpherts, am 4. Sept. hier begraben.

Teerling, Hans: Aus Borkums Vergangenheit. Geschichtliche, kulturgeschichtliche und volkskundliche Betrachtungen. Berichte und Bilder zur Walfängerzeit, Borkum 1980.