Wenn ein 23jähriger Geschichtsstudent über das Heuerlingswesen in seinem Heimatdorf schreibt…
Hermann Albers kennt „seine Emsländer“.
Er war beteiligt an der Ablösung der Heuerleute: Mit viel Erfolg verkaufte er in den fünfziger Jahren und danach Schlepper und andere Landmaschinen in Nordwestdeutschland.
Karl Heinz Fahrenkrog: Das Wohnen in den InstkatenDie Wohnsituation der Instleute war von der Grundsituation her schlecht. Sie lebten zumeist in einer Doppelkate.
Es waren so zwei bis drei Familien auf engstem Raum nebeneinander untergebracht. Sie konnten dort lediglich jeweils über einen Wohnraum, einen Schlafraum und eine Küche verfügen. An das Haus angefügt waren die Stallungen für je eine Kuh, ein Schwein und auch für das Geflügel.Den ohnehin beengten Schlafraum mussten sich die Kinder mit den Eltern teilen, denn ein ausgesprochenes Kinderzimmer gab es in diesen Katen nicht. Zum Teil waren Schlafkojen vorhanden. In der Regel gab es allerdings nur bettähnliche Gestelle, dort schliefen die Kinder zu zweit oder zu dritt, aus Platzgründen mit den Köpfen und den Beinen versetzt.
Ich weiß um diese Verhältnisse von meiner Tante, die hatte neun Kinder. In dieser Familie bestand das große Problem, den Nachwuchs überhaupt in diesen Räumlichkeiten unterzubringen und so gab es für einige der Kleinen lediglich Strohschütten in den Ecken. Im Schlafraum waren sowohl die Kinder als auch die Eltern untergebracht. Ein ausgesprochenes Kinderzimmer gab es in diesen Katen nicht. Zum Teil waren Schlafkojen vorhanden. In der Regel gab es allerdings nur bettähnliche Gestelle, dort schliefen die Kinder zu zweit oder zu dritt, aus Platzgründen mit den Köpfen und den Beinen versetzt. Ich weiß das von meiner Tante, die hatte neun Kinder. In dieser Familie bestand das große Problem, die Kinder überhaupt in diesen Räumlichkeiten unterzubringen und so gab es für einige der Kleinen lediglich Strohschütten.
Der Wechsel aus der Landwirtschaft zur harten Arbeit im Steinbruch wurde fast durchweg vollzogen. Damit konnte zumeist ein Eigenheim mit einem Garten erworben werden.
Der Drang zum Eigentum war in allen Gegenden oberstes Streben der besitzlosen Landbevölkerung. Nur so konnte man zum „vollwertigen Menschen“ werden.
Die Granitarbeiter mussten sich jedoch in den meisten Fällen diese Freiheit mit einer Staublunge (Silikose) erkaufen, was häufig zu einem frühen Tod führte.
Dieses Interview mit Dr. jur. Bernd H. Schulte wurde am 06. 01. 2020 in Lingen geführt.
Der Volkskundler Roland Pongratz (M.A.) ist ein besonderer Kenner der umfangreichen Thematik Mechanisierung in der Landwirtschaft in Kausalität zu den sich dadurch verändernden Lebensverhältnissen der besitzlosen Landbevölkerung.