Friedhoff Seite 6
Sie scheint in Wagenfeld geblieben zu sein, wo sich der bereits erwähnte Dr. Varges ihrer annahm. Am 08. Juli 1836 nämlich wurde ein weiteres Schreiben aus Diepholz geschi ckt: „Der Königliche Amtsvoigt Diestelhorst hat uns, nach seinem bekannten Dienst-Eifer zwar einberichtet, daß es sich mit der unglücklichen Hagelmannen sehr gebessert, und daß sie nur zwischendurch unvernünftiges Zeug redete. Indessen dürfen wir uns dabey, nach den Grundsätzen der Polizey, Gemeinwohl zu befördern, gemeinsames Übel aber abzuwenden, nicht beruhigen, und würde unsere Verantwortlichkeit nicht geringe seyn, wenn die Unglückliche einmahl eine Folgen reiche That begönne. Wir haben daher auch, unter dem heutigen Dato, an ihren Arzt, den Herrn Dr. Varges geschrieben, und würde die obliegende beamtliche Pflicht nur halb erfüllt werden, wenn wir nicht auch den Seelen-Zustand zu erforschen suchten. Davon können wir aber nur durch Euer Hochehrwürden als ihren Seel-Sorger Kunde erhalten, und muß von uns daher gehorsamst um eine gewogentliche Antwort gebeten werden, ob der Seelen-Zustand der Unglücklichen von der Art, daß für das Publicum Gefahr zu befürchten“.
Fünf Tage später erwiderte Pastor Plathner dem Diepholzer Amt: „… daß der Seelenzustand der unglücklichen Hagelmann in Förlingen noch immer von der Art gewesen, daß von derselben für das Publicum Gefahr zu fürchten gewesen – und daß solches nicht umso weniger zu fürchten ist, da die Hagelmann auch an dem Blödsinn leidet und ganz still ist“.