Die Plaggendüngung vernichtet den Wald!
Achon im Mittelalter griffen die Bauern zur intensiveren Nutzung des nur begrenzt zur Verfügung stehenden Ackerbodens auf die Plaggendüngung zurück.
So konnten sie nach der so genannten Dreifelder – Wirtschaft ein Drittel mehr Nutzfläche erhalten und damit die Erträge entsprechend steigern. Das lag auch im Interesse der Landesherren, die so auf höhere Abgaben rechnen konnten.
Allerdings führte diese Entwicklung zwangsläufig zu einem deutlichen Nährstoffverlust der intensiver genutzten Felder, die sich nun nicht mehr in der Brache erholen konnten. Durch die jährliche Ernte fehlte dem Boden zunehmend die Kraft, ausreichende Ernten zu sichern. Der zur Verfügung stehende Stalldung reichte dafür nicht aus. Hier griffen nun die Landwirte zunehmend auf den Plaggenstich in den Wiesen und auch Wäldern. Dabei schälte man die obere Humusschicht ab und gab diese zusammen mit dem Laub der Waldungen in den Stall als Einstreu.
Diesen so gewonnenen Dünger brachte man auf die Eschflächen, die im Laufe der Jahrhunderte durch den an anderer Stelle entnommenen Boden in manchen Gegenden um etliche Zentimeter anwuchsen.
Die durch die Plaggenentnahme geschädigten Wiesen und Weideflächen waren für die Rinderhaltung zunehmend verloren und die Landwirte mussten zur weniger anspruchsvollen Haltung von Schafen übergehen. Als man nun dazu übergehen musste, auch in den Waldgebieten Plaggen zu stechen, wurden auch diese Flächen nachhaltig so zerstört, es bildeten sich ausgedehnte Heideflächen.