Der Entenfang war in den Gebieten des Heuerlingswesens dort weit verbreitet, wo die Markengründe aus Mooren und sog. Broken bestanden, so im Bereich nordöstlich von Lingen.
So werden in der „Beschrivinge“ der Grafschaft Lingen vom Jahre 1550 die Einwohner Bawinkels „fogelfänger“ genannt.
Die Wildenten fing man in sogenannten „Glupen“. Das war eine längliche mit Wasser gefüllte Grube von etwa 15 Metern Länge und ungefähr drei Metern Breite. Auf jeder Seite waren Weiden angepflanzt, die über dem Wasserloch zusammengebunden waren.
Nun war der Eingang dieser Fangstätte frei, der Ausgang hingegen durch ein Netz abgesperrt. Der besondere Fangtrick bestand nun darin, dass um die 50 Enten schon von klein an bei der Glupe aufgewachsen waren und tagsüber in die Niederungen flogen. Diesen zahmen Enten schlossen abends – wenn sie zur gewohnten Fütterungszeit zur Glupe zurück flogen – die Wildenten an. Hatte sich nun diese Entenschaar dort nieder gelassen, konnte eine Person – nicht selten der Heuermann des Hofes – den Eingang leicht versperren.
Foto: Heimatverein Brögbern