Die Betten der Menschen geben besonderen Aufschluss zu ihren jeweiligen Lebensformen!
Die Schlafbutze – eine Art Wandbett – war im Heuerlingsgebiet weit verbreitet.
Sie gab etwas Schutz gegen eisige Kälte im Winter.
Häufig schliefen dort mehrere Personen der Familie gemeinsam und sie wärmten sich so gegenseitig.
Der Soldat August Schauman ist bei Bauern einquartiert worden.
Als Städter hat er es schwer, sich auf dem Lande einzubinden. Er berichtet uns in: August Ludolph Friedrich Schaumann, Kreutz- und Querzüge. Leipzig, 1922
Eine dunkle, feuchte und niedrige Kammer mit einem Fußboden von Lehm, Fenster, denen beständig einige Scheiben fehlten, die im Winter mit einer alten Hose zugestopft werden, stellte unser Schlafgemach dar. Ein alter Milchnapf diente als Nachttopf, das Bett, worin Gott weiß wie viele Generationen geboren und gestorben waren, hatte Unterbetten, worin große Klumpen zusammengebackener Federn die Einquartierten drückten und Überbetten, schwer wie Blei. Dafür war dann gewöhnlich eine alte Großmutter leidenschaftlich darauf versessen, im Sommer die Kopfkissen und Federbetten von außen mit einem Kleister von Roggenbrei und mit einer Bürste zu bestreichen, um, wie sie sagte, zu verhüten, dass die Federn hindurch drängen. Es ist unbeschreiblich, welche eine Qual es ist, in einem solchen erst neuerdings gekleisterten Bett zu schlafen.
In diesen Betten gab es nun eine Unzahl Läuse, manchmal auch Wanzen und Scharben sowie im Fußboden und in den Lehmwänden ganze Kolonien von Ratten und Mäusen, die einem nachts über Gesicht und Hände liefen
Der Text und die nachfolgenden Fotos stammen aus dem Kreismuseum Bersenbrück: