Bunte Bentheimer Schweine – beliebt bei den Heuerleuten

12. Dezember 2016                                                                                                     Seite 686

Ein Experiment in eigener Sache:

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Diese beiden Bentheimer Landschweine sind 6 Wochen alt und sollen wie damals zu Heuerlingszeiten aufgezogen werden. Dazu gehören auch Eicheln. Äpfel standen der besitzlosen Landbevölkerung häufig jedoch nicht einmal für den eigenen Gebrauch zur Verfügung – also ein Luxus von heute!

Eines der beiden Ferkel wird in Nachfolge des Luther – Jahres im Spätsommer 2017 auf einer Benefizveranstaltung des Kiwanis – Clubs Meppen – Lingen im Katharina von Bora Garten in Twist/Emsland ……… werden.

Diese Schweinerasse verschwand weitgehend mit dem Untergang des Heuerlingswesens.

Dazu heißt es auf  https://de.wikipedia.org/wiki/Bentheimer_Landschwein

Die Geschichte der Bunten Bentheimer Schweine beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals waren in Deutschland die Bäuerinnen für die Schweinehaltung auf den Höfen verantwortlich. Neben den vorherrschenden weißen Landschweinrassen war bei ihnen die Haltung bunter und gescheckter Rassen beliebt. Das Bunte Bentheimer Schwein war eine fruchtbare, genügsame, stressresistente und anspruchslose Schweinerasse mit guten Muttereigenschaften. Die Ferkel ließen sich aufgrund der guten Fleischqualität – und nicht zuletzt auch wegen der Scheckung – auf den Märkten gut absetzen.

(…)

Die heutigen niedersächsischen Landkreise Grafschaft Bentheim, Emsland und Cloppenburg sowie das westfälische Wettringen können dabei als Ursprungsorte angesehen werden. Es wurden jeweils die aus den oben genannten Kreuzungen fallenden bunten Ferkel mit Schlappohren zur Zucht weiterbenutzt.

Mit dem Aufkommen des Wirtschaftswunders in Deutschland änderten sich die Verbrauchergewohnheiten. Fettarmes Fleisch war nun gefragt, das die Bunten Bentheimer aufgrund des „ungünstigen“ Fleisch-Fett-Verhältnisses (gegenüber dem Anteil in heutigem Schweinefleisch) nicht liefern konnten. Auch die Schweinezucht änderte sich – wenige „Wirtschaftsrassen“ nahmen den Platz früherer, regional angepasster Rassen ein. Das Herdbuch wurde aufgelöst und die Zahl der Züchter des Bunten Bentheimer Schweines ging drastisch zurück.