“Ein Hof und elf Geschwister – Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben” – ein Erfolgsbuch von Ewald Frie

https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_bauern


“Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben


Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek |

Vortrag und Gespräch mit Ewald Frie online



Die Bundesrepublik Deutschland wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Zahlreiche Veranstaltungen, Podcasts und Publikationen lassen die Jahre von der Verabschiedung des Grundgesetztes bis heute Revue passieren. Doch in kaum einem Event oder Buch wird der Abschied vom traditionellen Leben in der Landwirtschaft thematisiert. Dabei handelte es sich um eine einschneidende Zäsur, die viele Menschen bis heute bewegt. Das zeigen die eindrucksvollen Verkaufszahlen des Bestsellers „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“, das der Autor Ewald Frie vor kurzem im Hospitalhof Stuttgart vorstellte. Die Buchvorstellung wurde von der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek aufgezeichnet und ist nun online abrufbar auf dem Wissenschaftsportal LISA der Gerda-Henkel-Stiftung unter https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/bfz_bauern.

Der von Ludwig Erhard vielfach beschworene „Wohlstand für Alle“ kam sehr unterschiedlich bei den Menschen an. So erlebten gerade die unterbäuerlichen Schichten in dieser Zeit einen Aufstieg aus der Armut. Die Heuerleute – Landarbeiter, die als Pächter auch selbständig Landwirtschaft betrieben – ergriffen neue Berufe und ließen die bisherige Abhängigkeit von den Bauern hinter sich. Plumpsklo und gefrorene Bettdecken gehörten ebenso der Vergangenheit an wie das anstrengende Ausmisten der Ställe oder die harte Feldarbeit bei Wind und Wetter. Eine ländliche Unterschicht, die zuvor vielfach diskriminiert worden war, wurde zu einem anerkannten Teil der so genannten nivellierten Mittelschichtsgesellschaft.

Eine andere Geschichte erzählt der Tübinger Historiker Ewald Frie anhand des Hofes im Münsterland, von dem er selbst stammt, und auf der Grundlage von Gesprächen mit seinen zehn Geschwistern. Innerhalb weniger Jahre verschwand eine stolze bäuerliche Landwirtschaft mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit. Anerkannte Gemeindemitglieder, die früher am liebsten unter sich blieben, mussten sich in einer wandelnden Gesellschaft zurechtfinden und neue Wege einschlagen. Ausgerechnet in der Zeit des Wirtschaftswunders gingen die Einnahmen des Hofes aus der seit Jahrzehnten betriebenen Bullenzucht zurück und es fiel der Familie nicht immer leicht, alle elf Kinder angemessen auszustatten.

Frie betont ausdrücklich, dass es ganz verschiedene Landwirte gab und bis heute gibt, deren Situation kaum miteinander vergleichbar ist. Auch seine zehn Geschwister, die zwischen 1944 und 1969 geboren sind, erlebten den Abschied vom bäuerlichen Leben sehr unterschiedlich. Gerade der Vergleich dieser Erfahrungen macht Fries Buch so spannend.

Textbeitrag von Dr. Christian Westerhoff






Abb. 1: Ewald Frie bei der Vorstellung seines Buches in Stuttgart. Foto: Württembergische Landesbibliothek Abb. 2: Ewald Frie im Gespräch mit Christian Westerhoff. Foto: Württembergische Landesbibliothek

	

Das Buch “Heuerhäuser im Wandel” im Fernsehen (ev1.tv)

 

Bitte Link anklicken….

ev1.tv der Talk – Heuerhäuser im Wandel

 

Nach der Veröffentlichung des Buches Heuerhäuser im Wandel hat die Redaktion angefragt nach einer Berichtmöglichkeit.

Wir haben uns dann darauf verständigt, die Aufnahmen auch tatsächlich in einem Heuerhaus zu drehen.

Dabei bot sich das Fachwerkhaus von Martin und Rendel Skibicki in der Nähe von Lingen an,

Jana Hillmann rückte kurzerhand mit ihrem Filmteam an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachfolgende Zuschrift:

Auch wir haben als Kinder (Jahrgang 1948 )in einem Heuerhaus gelebt in einem kleinen Ort in der Niedergrafschaft.Die Erinnerungen an diese Zeit sind aber durchweg Positiv. Die Bauernhöfe waren für uns und den eigenen Kindern dieser Bauern eine unwahrscheinliche Erlebniswelt.Um das alles zu erzählen würde den Rahmen sprengen.Als Kinder würden wir auf spielerische Art schon in die Hofarbeit mit den Tieren eingebunden es war einfach Toll.Gerne gebe ich diese Erlebnisse auch an meine Enkelkinder weiter die mit offenen Augen und Ohren zuhören.Manchmal fragt man sich was es heißt wenn der Satz fällt euch soll es Mal besser gehen.

Deutsche Moorsiedler zogen in den niederländischen Grenzraum

Gerard Steenhuis wohnt im niederländischen Barger Compascuum nahe der Grenze zu Deutschland. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den historischen Besonderheiten seiner Region. Ein Großteil der Bewohner hat deutsche Vorfahren. Diese sind im 19. Jahrhundert angesichts der damals stark schwindenden Fruchtbarkeit der Moorböden einige hundert Meter weiter gen Westen gezogen – und wurden so “Holländer”. Ein Besuch auf dem Friedhof bestätigt das: fast ausschließlich deutsche Familiennamen.

Gerard Steenhuis zur Historie im niederländisch-deutschen Grenzraum – YouTube