Heuerhaus Butmeyer

Hermann  Bembom aus Varenrode berichtet über ein Heuerhaus, das 2013 abgerissen wurde.

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Heuerhaus Butmeyer

Eines der ältesten Häuser in Varenrode mit einer eisernen Jahreszahl  von 1846 am Giebel angebracht, das Heuerhaus vom Landwirt Butmeyer, gegenüber vom Landwirt Strom, westlich der B 70 gelegen, wurde nun endgültig abgebrochen. Nachdem es jahrelang nicht mehr  bewohnt war, machte es doch einen sehr verfallenen Eindruck und war direkt an der B 70 gelegen kein schöner Anblick mehr.

Wie alt dieses Anwesen war, lässt sich nicht mehr genau ergründen.

 

Helmut Boyer schreibt in dem Varenroder Buch:

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Der Besitz wird zum ersten Mal Ende des 18. Jahrhunderts genannt. Als das alte Erbe Brinker, westlich vom Alten Gasthaus Varenrode gelegen, um 1840 in unüberwindliche finanzielle Schwierigkeiten geriet, wollte der damalige Colon Hermann Heinrich Brinker 1843 zuerst ein Nebenhaus verkaufen. Name und Nähe zu einem der alten Vollerben legen die Vermutung nahe, dass es sich dabei um die heutige Heuerstelle von Butmeyer handelte. Der Verkauf wurde damals behördlicherseits nicht genehmigt“.

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Nach anderen Unterlagen kaufte Butmeyer die „Reekersche Neubeuerei“ am 8.6.1844. Eine Versteigerung für 700 Taler soll am 12.5 1843 gewesen sein. (Reeker heute Storm)

An anderer Stelle steht „ Brinker, jetzt Butmeyer. Letztere kaufte die Neubauerei 1843 für1100 Gulden oder 1833 M 33 Pf.“

Wie aus der Varenrode Schulchronik zu entnehmen ist, wurde das Hauptkolonat Brinker dann 1947 gänzlich verkauft.

„Brinker auch Brinkmann Vollerbe Gutsherren eigenhörig dem Stifte Borghorst dann dem Fürsten Salin Horstmaar. Das Erbe wurde von Herrn Heinrich Brinker geb. Niehoff, welcher dem Lehrer Borgmann in Altenlünne das Haus angezündet hatte und daher fliehen musste, nach geleistetem Freikauf, jedoch incls. der sonstigen Gefälle und Abgaben, an den Kolon Heinr. Egbrink in der Nacht auf den 17. Mai 1847 für 2250 Gld. oder 3750 M. verkauft“

Brinker ist dann in der Nacht noch mit Ehefrau und 9 Kindern nach Amerika ausgewandert.

Das Brinker die Lehrerwohnung von Borgmann anzündete, hat wohl mit dem heftigen Streit der Varenroder und Heiteler Bevölkerung zu tun, den es um die Altenlünner Feldschule gab. Alle Kinder aus Plantlünne, Altenlünne, Heitel und Varenrode mussten nämlich zu dieser sogenannten Feldschule. Das war besonders den Varenrodern ein Dorn im Auge.

Die Bewohner des Butmeyerschen Heuerhauses mit der Nr. 34 lassen sich nicht mehr lückenlos nachvollziehen. Aus dem Varenroder Buch lässt sich entnehmen, das dem ersten Lehrer nach Wiederherstellung der der Varenroder Schule (1849), Lehrer Rauf, aus bestimmten Gründen Butmeyer das Anwesen nicht zur Verfügung stellen wollte. Wohl aber dessen Nachfolger Lehrer Weltring (1855)  Um 1860 wird Böcker (Böker) als Heuermann Butmeyers genannt.  Danach zog Brüning, aus Spelle stammend ein. Brüning war verheiratet mit Katharina Hesping aus Elte. Als im Winter 1906/07 das Haus von Kück abbrannte, wohnte  die Familie dann vorübergehend in dem Butmeyerschen Kötterhaus.

Zum 1.November 1907 zogen dann die Eheleute Johann Bernhard Hoffrogge und Maria Agnes geb. Heskamp in die Heuerstelle ein. Johann Heinrich Hoffrogge wurde am 07.01 1845 auf dem Hof Hoffrogge (heute Bembom) am Sande geboren.

Die letzten Bewohner dieser Heuerstelle war die Familie Josef Wilken verheiratet mit Josefa geb. Hoffrogge. Sie zogen dann zu Ihrer Tochter nach Bawinkel.

Mit dem Abriss des Gebäudes ist wieder ein Stück Varenroder Geschichte zu Ende geschrieben.

Im Giebel ist aus geschmiedetem Eisen die Jahreszahl 1846 zu erkennen. Vermutlich wurde der Giebel in dem Jahr mit Klinkern ausgemauert, da in hiesiger Gegend bei Häusern dieser Art die Giebel vorher mit Brettern verkleidet waren. Das Gebäude selbst dürfte daher älter sein.